Bilaterale Kontakte

Im Berichtszeitraum nahm die Bundesärztekammer zahlreiche bilaterale Kontakte zu ausländischen Partnerorganisationen und Regierungen war. Stellvertretend sollen hier die Kontakte mit Rumänien, der Russischen Föderation und Bulgarien genannt sein.

Bei Besuchen in Temeswar, Caransebes und Herkulesbad hatte der Präsident der Bundesärztekammer Gelegenheit zu Diskussionen mit rumänischen Ärzten, Gesundheitspolitikern und Vertretern der rumänischen Ärztekammer. Im Vorfeld des geplanten EU-Beitritt Rumäniens stehen die Bemühungen um die Reform und Modernisierung des Gesundheitswesens im Vordergrund der rumänischen Aktivitäten. Nach wie vor ist das Gesundheitswesen in Rumänien von einer drastischen Mittelknappheit geprägt. Obwohl die Einrichtung einer nationalen Krankenkasse große Fortschritte gemacht hat, decken die offiziellen Gehälter der Ärzte nach wie vor kaum die Lebenshaltungskosten. Die Krankenhausausstattung ist in den meisten Krankenhäusern immer noch ungenügend. In Gesprächen mit jungen Ärzten und Studenten wurde deutlich, dass in den Beitritt des Landes zur Union große Hoffnungen gelegt werden.

Während in allen Ländern Mittel- und Osteuropas außerhalb der ehemaligen Sowjetunion und mit Ausnahme Serbiens, Ärztekammern gegründet wurden, hat sich in der Russischen Föderation noch keine nationale Ärztekammer gegründet. In Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Nordrhein unterstützt die Bundesärztekammer die bestehenden Ärzteverbände, eine ärztliche Selbstverwaltung auf gesetzlicher Grundlage zu etablieren. Diskussionspartner sind dabei die Russian Medical Association, die Russian Medical Society und das russische Gesundheitsministerium.  Auf Initiative lokaler Ärzte und der Russian Medical Society wurde im Sommer in Twer die erste regionale Ärztekammer gegründet.

Die seit 1901 bestehende bulgarische Ärztegesellschaft wurde im Jahre 2000 durch Gesetz in eine Ärztekammer überführt. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist die Verhandlung der Tarife für die angestellten und niedergelassenen Ärzte mit der Krankenkasse. Der neuen (alten) Schwesternorganisation, der alle 34.000 bulgarischen Ärzte als Pflichtmitglied angehören, machte der Präsident der Bundesärztekammer Anfang Januar 2003 einen Antrittsbesuch in Sofia. Mit dem Verwaltungsrat der bulgarischen Kammer diskutierte Prof. Hoppe die Reform des Gesundheitswesens in Bulgarien und Deutschland, den geplanten EU-Beitritt Bulgariens und den Aufbau der Kammerarbeit, die in den bisherigen gesetzlichen Grundlagen nur unscharf definiert ist.

© 2003, Bundesärztekammer.