Ausschuss für Auslandsbeziehungen

Um die sich aus der Tätigkeit der Bundesärztekammer ergebenden Berührungspunkte mit dem Ausland zu koordinieren, hat der Vorstand der Bundesärztekammer einen „Ausschuss für Auslandsbeziehungen“ gebildet. Dem Ausschuss gehören Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe als Vorsitzender, Dr. Frank Ulrich Montgomery als stellvertretender Vorsitzender (bis Oktober 2002) sowie Prof. Dr. med. Heyo Eckel, Dr. med. Astrid Bühren, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Karsten Vilmar, Dr. med. Andreas Crusius und Prof. Dr. med. Dr. h.c. Sewering an.

Der Ausschuss berät vorwiegend Fragen, die sich aus der Zusammenarbeit mit dem Ständigen Ausschuss der Europäischen Ärzte, dem Weltärztebund, der Weltgesundheitsorganisation, dem Europarat und diversen anderen internationalen Gremien oder ausländischen Ärzteorganisationen ergeben. Die von den einzelnen Verbänden in die Delegation der Bundesärztekammer entsandten Vertreter im „Ständigen Ausschuss der Europäischen Ärzte“, dem „Comité Permanent“, werden fortlaufend durch Übersendung von Dokumenten des Ständigen Ausschusses und der Kommission der Europäischen Union selbst über die Tätigkeit der vorgenannten Gremien unterrichtet.

Im Berichtszeitraum trat der Ausschuss einmal zusammen. Der Präsident des Ständigen Ausschusses der Europäischen Ärzte (CPME) machte im Sommer 2002 zwei alternative Vorschläge zur Neuorganisation des CPME. Beide Modelle beinhalten, dass die internationalen ärztlichen Fachverbände (UEMS (Specialists Section), UEMO (GP Section), PWG (Juniors Section), AEMH (Directors Section), EMSA (Students Section), CIO (Ethics Section), (CEOM), FEMS (Employed Section)) zu mehr oder weniger gleichberechtigten Mitgliedern im Ständigen Ausschuss würden.

In der Sitzung des Auslandsausschusses stellte Prof. Vilmar (Mitglied des Exekutivkomitee des CPME)  klar, dass weder das Exekutivkomitee des Ständigen Ausschusses, noch dessen Vorstand, noch die Europäische Konferenz der Ärztekammern eines der beiden Modelle bisher angenommen hat. Im Gegenteil: Der Exekutivausschuss hat sich mehrheitlich dagegen ausgesprochen; der Vorstand des CPME hat den Vorschlag kritisch diskutiert, und die Europäische Konferenz der Ärztekammern hat ihn bisher nur zur Kenntnis genommen.

Die Modelle, so Prof. Vilmar, seien mit dem Selbstverständnis der Bundesärztekammer, die von allen Ärzten Deutschlands demokratisch legitimiert deren Interesse auf europäischer Ebene zu vertreten hat, nicht vereinbar. Dies gilt ganz besonders, weil die anderen Verbände kein durchgehendes demokratisches legitimiertes Mandat der für sich in Anspruch genommenen Ärzteschaft haben und auch die Bundesärztekammer auf deren Teilorganisationen auf nationaler Ebene keinerlei Einfluss ausüben kann. Somit würde durch eine gleichwertige Beteiligung dieser Organisationen ein erhebliches Demokratiedefizit entstehen, das für die Bundesärztekammer nicht akzeptabel sei.

Der Ausschuss teilte diese ablehnende Auffassung und hielt sie in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Grundlagen der Ärztekammern, der Satzung der Bundesärztekammer und den Beschlüssen des Ärztetages. Das Ergebnis der Beratungen wurde den Mitgliedsorganisationen des CPME mitgeteilt.

© 2003, Bundesärztekammer.