Unter dem
Eindruck des Zweiten Weltkrieges wurde 1947 zur Förderung der Zusammenarbeit
der ärztlichen Organisationen der Welt die World Medical Association -WMA
(Weltärztebund) gegründet. Derzeit sind ca. 70 nationale Ärzteverbände im Weltärztebund
vertreten. Die deutsche Ärzteschaft ist seit 1951 durch die Bundesärztekammer
vertreten
Für
einzelne Ärzte gibt es die Möglichkeit, persönliches Mitglied zu werden. Diese
so genannten „assoziierten Mitglieder“ halten im Vorfeld der Generalversammlung
ihr Jahrestreffen ab und senden zwei stimmberechtigte Delegierte in die
Vollversammlung. Der Vorstand des Weltärztebundes, der sich aus Vertretern der
Regionen zusammensetzt, tagt jährlich zwei- bis dreimal und wird zwischen den
Generalversammlungen als Beschluss- und Beratungsorgan tätig.
Wenn der
Weltärztebund sich auch primär als internationale Berufsvertretung versteht, so
hat doch das Patienten-Arzt-Verhältnis und
insbesondere der Patientenschutz stets einen breiten Raum in seinen
Verhandlungen eingenommen. Das 1948 verfasste „Genfer Gelöbnis“ ist Bestandteil
der deutschen ärztlichen Berufsordnung geworden und die „Deklaration von
Helsinki“ (1964) hatte in der Fassung von Tokio 1975 den Maßstab für die
Durchführung von klinischen Versuchen am Menschen gesetzt und auch das
Arzneimittelgesetz in Deutschland mit geprägt. Diese Kerndeklarationen zu
ethischen Grundsätzen ärztlichen Handelns wurden auf verschiedenen
Generalversammlungen um Stellungnahmen zu Organtransplantation,
In-vitro-Fertilisation, Gentherapie, Gentechnologie und Sterbehilfe
fortgeschrieben und ergänzt. Die Sammlung der Erklärungen und Deklarationen des
Weltärztebundes (http://www.bundesaerztekammer.de) umfasst das weite Feld
ethischer und sozialer Themen aus dem ärztlichen Berufsfeld und reicht von
Beiträgen über die Definition des Todeszeitpunkts, des
Schwangerschaftsabbruches, das Verbot der Mitwirkung an körperlichen
Bestrafungen, die Erklärung zum Gebrauch und Missbrauch psychotroper
Medikamente, Erklärungen zum Risiko des Tabakkonsums, bis zu Problemen der
Umwelt und Demographie und immer wieder einzelner Resolutionen zu
Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Ländern dieser Welt.
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