Tätigkeitsbericht 2024 der BAEK

41 arbeit und Entwicklung (OECD) im internationalen Vergleich großen Nachholbedarf. Zu den Maßnahmen gehören neben einem umfassenden Werbeverbot für Alkohol auch die höhere Besteuerung und Bepreisung von Alkoholprodukten und die Einschränkung der Verfügbarkeit von alkoholischen Getränken. „All diese Maßnahmen sind hoch wirksam und leicht umzusetzen. Die Politik steht hier in der Verantwortung, endlich zu handeln und die Menschen besser vor den negativen Folgen des Alkoholkonsums zu schützen“, betonte Bodendieck. Alkoholwerbung umfassend verbieten Ferner hatte der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz sich mit großer Mehrheit für umfassende Werbeverbote für Alkoholprodukte, aber auch für Tabak- und Nikotinprodukte sowie für Glücksspiel ausgesprochen. Insbesondere mit Blick auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene müssten die zuständigen Behörden dafür Sorge tragen, dass das Werbeverbot in den sozialen Medien eingehalten werde, heißt es in dem Ärztetags-Beschluss. Zudem engagiert sich die Bundesärztekammer in einem breiten Bündnis aus gesundheits- und zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Initiative „Kinder ohne Alkohol und Nikotin“. Das Bündnis setzt sich für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor den Einflüssen von Marketing ein. Gemeinsam mit der Ärztekammer Berlin, dem Hausärztinnen- und Hausärzteverband, der DHS und dem Berufsverband der Frauenärzte organisierte die BÄK außerdem im Rahmen der Aktionswoche Alkohol die Online-Fortbildung „Alkohol nüchtern betrachtet: Ärztinnen und Ärzte klären auf!“. Die Fortbildung zielte darauf ab, das Bewusstsein in der Ärzteschaft für die Risiken des Alkoholkonsums zu schärfen, Ärztinnen und Ärzte über Interventions- und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und die Zusammenarbeit mit dem Suchthilfesystem zu stärken. Trotz der zahlreichen Initiativen von Bundesärztekammer und anderen Gesundheitsorganisationen zur Alkoholprävention bleibt weiterhin Handlungsbedarf. Es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen, um langfristige Veränderungen zu bewirken und die hohe Krankheitslast und Kosten, die durch Alkoholkonsum entstehen, effektiv einzudämmen. ■ Einweg-Zigaretten verbieten! Einweg-E-Zigaretten sind nicht nur umweltschädliche Wegwerfprodukte, sondern haben auch Suchtpotenzial und gefährden die Gesundheit – insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe und weiteren Gesundheits-, Kinderschutz-, Umweltschutz- und Branchenverbänden hat die Bundesärztekammer deshalb im Juli 2024 einen offenen Brief an die ehemalige Bundesumweltministerin Steffi Lemke mit der klaren Forderung nach einem nationalen Verbot von Einweg-E-Zigaretten adressiert. Diese Forderung bekräftigte die BÄK zudem in ihrem Positionspapier zur Bundestagswahl 2025 „Fokus auf die Gesundheit: Woran sich die neue Bundesregierung messen lassen muss“. © Benjamin Robinson/iStock Getty-Images

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