Tätigkeitsbericht 2024 der BAEK

46 Menschenrechte in der Medizin Versorgung von Frauen mit Genitalverstümmelung verbessern Nach wie vor bestehen Wissenslücken bei Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Gesundheitsberufen über die gynäkologischen und urologischen Probleme und Beeinträchtigungen, die bei den betroffenen Frauen in Folge einer Genitalverstümmelung auftreten können. Um dem Informationsdefizit entgegenzuwirken, hat die Arbeitsgemeinschaft Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit e. V. die Umsetzung verschiedener Maßnahmen initiiert, die zu einer besseren Integration des Themas „Weibliche Genitalverstümmelung“ (Female Genital Mutilation/Cutting; FGM/C) in die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Gesundheitsberufe beitragen sollen. So sollen unter anderem nationale FGM-Boards aufgebaut, ein Curriculum zu FGM/C erarbeitet sowie ein Kapitel zu FGM/C in einem Online-Lehrbuch veröffentlicht werden, das bundesweit Kliniken bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden kann. Prof. Dr. Uwe Köhler, Vizepräsident der Sächsischen Landesärztekammer und Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum St. Georg in Leipzig, informierte anschließend über seine Arbeit als ärztlicher Leiter des SAIDA Kompetenzzentrums in Leipzig. Neben Prävention sowie Beratung und Versorgung für betroffene Frauen und Mädchen bietet die Fach- und Beratungsstelle auch Fortbildungen für Gesundheitsfachkräfte an. Darüber hinaus befassten sich die Mitglieder des Erfahrungsaustausches der Menschenrechtsbeauftragen der (Landes-)Ärztekammern mit der Initiative „Gesundheit unteilbar – Gemeinsam gegen Ausgrenzung und für ein gerechtes Gesundheitssystem“ von Ärzte der Welt e. V. Ziel der Initiative ist, die Stimme aus dem Gesundheitswesen solidarisch für einen gerechten und barrierefreien Zugang zu medizinischer Versorgung zu erheben. ■ © picture alliance/Hans Lucas Denis Meyer Die Menschenrechtsbeauftragten der (Landes-)Ärztekammern haben sich im Oktober 2024 – unter der Leitung der beiden Menschenrechtsbeauftragten der BÄK, PD Dr. Peter Bobbert und Dr. Pedram Emami – zur medizinischen Versorgung von Frauen mit Genitalverstümmelungen ausgetauscht. Am Erfahrungsaustausch der Menschenrechtsbeauftragten nahmen auch Vertreterinnen der Arbeitsgemeinschaft Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit e. V. teil. Frauengesundheit Die Arbeitsgemeinschaft Frauen in der Entwicklungszusammenarbeit e. V. ist ein Zusammenschluss von Ärztinnen und Ärzten, die über berufliche Erfahrungen im Bereich von Gynäkologie und Geburtshilfe unter besonderen Bedingungen verfügen wie beispielsweise in Entwicklungsländern.

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