Tätigkeitsbericht 2024 der BAEK

59 Prozent ist erstmals die Mehrzahl der berufstätigen Ärzteschaft in Deutschland weiblich. Trends setzen sich fort Die Trends der Vorjahre haben sich im Jahr 2024 im Wesentlichen fortgesetzt: Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sank um 1,5 Prozent auf 106 623 Personen. Im Fünf-Jahres-Zeitraum seit 2019 ging die Anzahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte insgesamt um 8,3 Prozent zurück. Ganz anders entwickelten sich die Zahlen der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen und Ärzte: deren Anzahl stieg allein im Jahr 2024 um 7,1 Prozent auf 64 341 Personen an. Dies entspricht einem Anstieg von 47,6 Prozent seit dem Jahr 2019. Durch diese Entwicklungen wächst die Gesamtzahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte kontinuierlich an. Zum 31. Dezember 2024 gingen insgesamt 170 964 Ärztinnen und Ärzte einer ambulanten Tätigkeit nach (+1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr; +6,9 Prozent seit 2019). Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte bei Behörden und Körperschaften stieg im Berichtsjahr um 1,7 Prozent bzw. um 17,5 Prozent seit 2019 an. Dies ist vor allem mit einem Zuwachs an ärztlichem Personal in Gesundheitsämtern zu erklären. Herausforderung Demografie Es ist davon auszugehen, dass dieses Wachstum nicht ausreicht, um dem demografischen Wandel in der Bevölkerung und dem nahenden Ruhestand zahlreicher Ärztinnen und Ärzte entgegenzuwirken. Ein Blick in die Altersverteilung der Ärzteschaft in Deutschland spricht für sich: Die Jahrgangsstärke in der Altersgruppe der 60- bis 65-Jährigen beträgt rund 10 000 Ärztinnen und Ärzte. Diese werden in naher Zukunft in den Ruhestand eintreten. Dem gegenüber stehen rund 12 200 Ärztinnen und Ärzte pro Jahrgang in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen. Die Größe dieser jungen Kohorten profitiert maßgeblich vom Zuzug von Ärztinnen und Ärzten aus dem Ausland. Die (Landes-)Ärztekammern verzeichneten im Jahr 2024 insgesamt 5 383 Erstmeldungen von Ärztinnen und Ärzten ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Ohne diese Zuwanderung würde die Ärzteschaft in den kommenden Jahren wohl um etwa 2 000 Personen pro Jahr schrumpfen. Bereits heute sind 23 Prozent aller berufstätigen Ärztinnen und Ärzte älter als 60 Jahre und werden in den kommenden Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden. Mehr als 40 000 Ärztinnen und Ärzte – dies entspricht neun Prozent der berufstätigen Ärzteschaft – haben sogar das 65. Lebensjahr überschritten und bleiben der medizinischen Versorgung über das übliche Ruhestandseintrittsalter hinaus erhalten. Zu den Fachgebieten mit dem höchsten Anteil von berufstätigen Ärztinnen und Ärzten, die älter als 65 Jahre alt sind, gehören die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (40 Prozent) sowie die Allgemeinmedizin (20 Prozent). Alle Ärztinnen und Ärzte Berufstätige Ärzte davon ambulant davon niedergelassen davon angestellt davon stationär davon Behörden Berufstätige Allgemeinmediziner davon ambulant davon niedergelassen davon angestellt davon stationär davon Behörden Facharztanerkennungen davon Facharzt Allgemeinmedizin Ausländische berufstätige Ärzte davon aus der EU Rest der Welt Abwanderung von Ärzten ins Ausland davon deutsche Staatsangehörige davon ausländische Staatsangehörige Erstmeldungen davon Inländer davon Ausländer Ohne ärztliche Tätigkeit Ruhestand Weitere Gründe Wachstum im Vergleich zu Vorjahr 2,1% 2,0% 1,6% -1,5% 7,1% 2,7% 1,7% 1,0% 0,9% -1,8% 8,2% 5,2% 3,4% 3,4% 5,4% 6,8% 1,8% 9,8% 0,5% –2,7% 5,2% 3,3% 12,8% 3,3% 0,3% 2019 10,4% 8,7% 6,9% -8,3% 47,6% 10,0% 17,5% 2,6% 2,0% -10,0% 51,3% 5,9% 17,0% 11,6% 26,3% 29,7% 4,2% 50,0% 18,0% 16,8% 19,7% 4,1% 29,3% 20,3% 6,6%

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