Tätigkeitsbericht 2024 der BAEK

60 Entlastung durch Zuwanderung Ohne die Zuwanderung von Ärztinnen und Ärzten wären auch die in der medizinischen Versorgung tätigen Ärztinnen und Ärzte – und wohl auch die verfügbare ärztliche Arbeitszeit – von höherer Knappheit gekennzeichnet. Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzten ohne deutsche Staatsangehörigkeit erreichte im Jahr 2024 mit insgesamt 68 102 einen neuen Höchststand (+6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Diese Zahl hat sich im Verlauf der vergangenen zehn Jahre mehr als verdoppelt. Insgesamt besitzen mehr als 15 Prozent aller berufstätigen Ärztinnen und Ärzte eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die Mehrheit von ihnen kommt aus EU-Ländern oder anderen europäischen Staaten sowie aus Ländern des Nahen Ostens. Häufigste Herkunftsländer sind Syrien (7 042), Rumänien (4 682), Türkei (3 169), Russland (3 110), Österreich (3 036) und Griechenland (2 991). Verluste durch Abwanderung Die Ärztestatistik 2024 lässt zudem darauf schließen, dass die Abwanderung von Ärztinnen und Ärzten aus Deutschland in den vergangenen Jahren tendenziell angestiegen ist. Im Berichtsjahr verließen insgesamt 2 197 Ärztinnen und Ärzte Deutschland, davon waren 1 279 deutsche Staatsangehörige. 675 ausgewanderte Ärztinnen und Ärzte entschieden sich für die Schweiz. Damit ist die Schweiz nach wie vor das populärste Zielland. Weitere 331 Ärztinnen und Ärzte gaben Österreich als ihr Auswanderungsziel an. Weitere 550 Ärztinnen und Ärzte wanderten in andere EU-Staaten (ohne Österreich) ab. Reges Weiterbildungsgeschehen Positiv zu bewerten ist ein reges Weiterbildungsgeschehen. Die (Landes-)Ärztekammern verzeichneten im Berichtsjahr 15 378 Facharztanerkennungen. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr beziehungsweise 11,6 Prozent seit dem Jahr 2019. Mit Blick auf die Zahl der Erstmeldungen bei den (Landes-)Ärztekammern, die in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, liegt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang mit der leicht steigenden Anzahl von Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin gibt. Überproportional stark stiegen die Anerkennungen für den Facharzt für Allgemeinmedizin. Insgesamt 2 140-mal wurde diese Facharztbezeichnung im Jahr 2024 vergeben. Dies entspricht einem Anstieg von 5,4 Prozent zum Vorjahr beziehungsweise einem Anstieg um 26,3 Prozent seit dem Jahr 2019. ■ Info Die Ärztestatistik 2024 steht auf der Website der Bundesärztekammer zur Verfügung.

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