BÄK begrüßt Schockbilder auf Zigarettenpackungen
Berlin - „Die Ärzteschaft begrüßt ausdrücklich wirksame Aufklärungsmaßnahmen über die gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums.“ Das erklärte San.-Rat. Dr. Josef Mischo, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer, zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse und verwandte Erzeugnisse (18/7218). Der Entwurf wird heute in erster Lesung im Bundestag beraten. Mit ihm soll der Weg geebnet werden für Schockbilder und größere Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen. Damit soll die europäische Tabakprodukt-Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt werden. „Noch immer tötet Tabakkonsum viel zu viele Menschen. Es muss alles unternommen werden, um jeden über die lebensgefährlichen Risiken zu informieren.“
Nach jüngsten Berechnungen sterben in Deutschland jährlich etwa 121 000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Rund 80 Prozent aller Lungenkrebstodesfälle werden darauf zurückgeführt. Tabakkonsum kann neben Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch Leberkrebs, Darmkrebs, Tuberkulose und Typ-2-Diabetes auslösen.
Von Mai 2016 an sollen zwei Drittel der Vorder- und Rückseite von Zigaretten- und Drehtabak-Verpackungen für kombinierte Warnbilder und aufklärende Texte reserviert sein - weit mehr als bisher schon. Schockbilder von krebsbefallenen Lungen, faulende Raucherbeine oder geschwärzte Zahnstümpfe sollen von Tabakkonsum abhalten.