Europäische Ärzteverbände warnen vor CEN-Normen für Gesundheitsdienstleistungen

Berlin - In einem gemeinsamen Schreiben an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) haben sich neun europäische Ärzteverbände gegen die Entwicklung von Normen für Gesundheitsdienstleistungen durch das private Europäische Komitee für Normung (CEN) ausgesprochen.

Die Verbände weisen darauf hin, dass die Organisation des Gesundheitswesens in den Kompetenzbereich der Mitgliedsstaaten fällt. Die Normungsaktivitäten des CEN stellten daher eine „klare Kompetenzüberschreitung“ dar.

Jede Normung von Gesundheitsdienstleistungen müsse im Einklang mit dem Fachwissen, den technischen Fertigkeiten und der medizinischen Ethik stehen. Es sei daher Aufgabe der Ärzteschaft, die Regeln für ihre Berufsausübung bis hin zu Standards, Richtlinien und Empfehlungen festzulegen. „Die Schaffung nicht-ärztlicher Bezugsrahmen verletzt nationale Zuständigkeiten, führt zu Mehrdeutigkeiten und gefährdet damit die Patientensicherheit und Versorgungsqualität“, warnen die Ärzteverbände.

Gemeinsame Stellungnahme von neun europäischen Ärzteverbänden gegen die Entwicklung von Normen für Gesundheitsdienstleistungen durch das private Europäische Komitee für Normung (CEN) [PDF]