Montgomery plädiert für Einschränkung der Tabakwerbung
Berlin - „Wir erachten es aus ärztlicher Sicht für dringend erforderlich, durch die vorgesehene Ausweitung der bestehenden Tabakwerbeverbote auf die Außen- und Kinowerbung die Anzahl behandlungsbedürftiger Raucher weiter einzudämmen.“ Mit diesem Appell hat sich Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, unter anderem an die Mitglieder des Ausschusses für Gesundheit des Deutschen Bundestags gewandt. In einem Brief rief er die Parlamentarier dazu auf, den entsprechenden Regierungsentwurf zur Änderung des Tabakerzeugnisgesetzes möglichst umgehend zu beraten und positiv zu bescheiden.
„Allein 120.000 Todesfälle jährlich sind durch Tabakkonsum bedingt“, heißt es in dem Schreiben weiter. Verschiedene Studien zeigten die Wirksamkeit der Tabakwerbung gerade bei Kindern und Jugendlichen. Auch der Widerstand der Tabakindustrie gegen bildliche Warnhinweise auf Zigarettenpackungen sei dafür ein impliziter Beweis. „80 Prozent aller Raucher beginnen vor dem 18. Lebensjahr mit dem Rauchen, was eine Tabakentwöhnung in dieser Patientengruppe deutlich erschwert“, so Montgomery.
Mehrere Deutsche Ärztetage hatten sich in der Vergangenheit bereits für Einschränkungen bei der Tabakwerbung ausgesprochen.