Montgomery: „Verantwortung für sich und für andere übernehmen“
„Wer sich impfen lässt, übernimmt nicht nur Verantwortung für sich, sondern für die gesamte Gesellschaft. Bei hohen Durchimpfungsraten ist es möglich, einzelne Krankheitserreger regional und sogar weltweit zu eliminieren. Leider ist diese Botschaft noch immer nicht bei allen Bürgerinnen und Bürgern angekommen." Das sagte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery vor der Europäischen Impfwoche (23. bis 29.04.). Die Initiative steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Impfung ist ein individuelles Recht und eine gemeinsame Verantwortung“. Derzeit gehört Deutschland zu den Ländern, die wichtige globale Impfziele noch nicht erreicht haben.
Eine Impflicht in Deutschland hält Montgomery aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht für absolut sinnvoll, aber gesellschaftspolitisch für schwer durchsetzbar. Es gebe aber weitere Instrumente zur Steigerung der Durchimpfungsrate. „Die Ärzteschaft fordert seit langem einen kompletten Impfnachweis, wenn ein Kind, bei dem keine Kontraindikation für eine Impfung vorliegt, in eine staatlich geförderte Kindertageseinrichtung aufgenommen werden soll. Der Nachweis einer ärztlichen Impfberatung vor Aufnahme eines Kindes in eine Kita ist nicht ausreichend", so der BÄK-Präsident. Montgomery forderte zudem verstärkte Aufklärungsarbeit, um Impfmythen und Impfmüdigkeit in der Bevölkerung entgegenzuwirken.