Impfstoffmangel: Erneutes Logistikversagen gefährdet Impfkampagne

Corona-Pandemie

Berlin - Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hat sich dafür ausgesprochen, dass der neue Krisenstab unter Führung von General Carsten Breuer die Verantwortung für den gesamten Prozess der Impfstoffbeschaffung von der Bestellung bis zur Auslieferung übernehmen sollte. Entscheidend sei nicht, was in den Bestellbüchern stehe, sondern was am Ende bei den Ärztinnen und Ärzten vor Ort ankomme, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (16.12.2021). Und das reiche im Moment nicht aus, um kurzfristig alle zu impfen, die es wollten. „Gerade vor dem Hintergrund der neuen Omikron-Variante drängt die Zeit, möglichst vielen Menschen Erst-, Zweit- und auch Drittimpfungen anzubieten“, mahnte Reinhardt. Unabhängig von der Frage nach den Verantwortlichkeiten liege erneut ein erhebliches Logistikversagen vor, kritisierte er.

In einem Interview mit Welt TV (15.12.2021) betonte Reinhardt: „Herr Lauterbach spricht von nicht ausreichendem Vorrat, aber Herr Spahn behauptet das Gegenteil“. Es ginge aber jetzt nicht darum, den Schuldigen zu finden, sondern darum, wie viele Dosen man braucht und wie man diese bekommt.

Darüber hinaus empfiehlt Reinhardt, an der Testpflicht – auch für geboosterte Menschen – festzuhalten. Denn gerade bei der Omikron-Variante könne es auch bei Geimpften zu symptomfreien Infektionen kommen und das Virus werden dann unbemerkt weitergetragen, betonte er im Gespräch mit dem Deutschlandfunk (15.12.2021).