Insgesamt gesehen ist der Anstieg der Zahl der Ärztinnen und Ärzte im Jahr 1997 wie schon 1996 moderat. Dabei ist beachtenswert, dass der Netto-Zugang im Berichtsjahr eher in die Praxen als in die Krankenhäuser gegangen ist, wobei vermutlich mehr Privatpraxis-Gründungen zu verzeichnen waren als vertragsärztliche. Auch im Jahr 1997 weist der Brutto-Zugang der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte - der dem Abgang aus dem Krankenhäusern zum Teil entspricht - einen geringfügig höheren Wert aus; dies war vor allem durch die erneut höheren Abgänge möglich. Einerseits konnten dadurch viele Ärztinnen und Ärzte aus dem Krankenhaus in die Praxis gehen, andererseits ist nicht zu erkennen, ob die größeren Zahlen der Abgänge durch Praxisaufgaben bedingt waren.
Die gesetzliche Bestimmung, dass 1999 Ärztinnen und Ärzte, die das 68. Lebensjahr vollendet haben und mindestens 20 Jahre niedergelassen waren, ausscheiden müssen, wird zu höheren Abgängen führen. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass alle genau im Jahr 1999 ausscheiden werden, sondern dies wird sich schon im Jahre 1998 auswirken und hat wohl auch schon 1997 begonnen. Zwar ist die Zahl der Approbationen im Jahr 1996 um etwa 4 Prozent zurückgegangen, ob aber die Ärztinnen und Ärzte durch die höheren Abgänge eine Niederlassungsmöglichkeit finden können, bleibt weiterhin zweifelhaft. Aufgrund der Altersstruktur ist auch zukünftig mit steigenden Abgängen aus der Niederlassung zu rechnen, aber dies wird vermutlich nicht für alle Niederlassungswilligen "reichen". Daher werden wohl auch weiterhin die Tätigkeitsfelder "sonstige Bereiche", oder bei "Behörden / Körperschaften" als mögliche "Ausweichbereiche" genutzt werden.