Tätigkeitsbericht 2022

19 bei der Festveranstaltung. In ihrem Vortrag skizzierte sie zu dem Thema „Medizin der Zukunft – Arztrolle im Wandel“ zwei extreme Zukunftsszenarien: Ein überarbeiteter, frustrierter Hausarzt, der sich tagtäglich einer endlosen Schlange wartender Patientinnen und Patienten gegenübersieht, deren Behandlung er nur verwaltet, und eine ausufernde Dokumentation. Seine ärztlichen Tätigkeiten muss er an Algorithmen übertragen. Als Gegensatz dazu zeichnete Buyx das Bild einer Allgemeinärztin mit entspanntem Berufsalltag. Durch ein digital vernetztes und interoperables Gesundheitssystem kann sie sich mit ausreichend Zeit ihren Patientinnen und Patienten zuwenden. Die Realität werde sich irgendwo dazwischen aufspannen, sagte Buyx. Aber schon um diese Mitte zu erreichen, müsse sich einigen Themen intensiv zugewendet werden. Aus ihrer Sicht sei eines der bedeutendsten Zukunftsthemen die Digitalisierung und der Umgang mit Daten. Datenschutz sei wichtig, doch gebe es „inzwischen ein grotesk verschobenes, ethisch sehr problematisches Verhältnis von Chancen und Risiken bei der Datennutzung“. Seit Jahrzehnten werde sich viel zu sehr auf die Risikovermeidung fokussiert und dabei vergessen, was für Verluste an Leib und Leben hingenommen werden müssten, wenn zugleich die Chancen der Datennutzung nicht weit mehr in den Blick genommen würden. Glückwünsche zum Jubiläum der Bundesärztekammer überbrachte auch Dr. Heidi Stensmyren, vormalige Präsidentin des Weltärztebundes. In einer eigens zur 75-Jahr-Feier erstellten Festschrift übermitteln zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden und Wissenschaft nicht nur ihre Glückwünsche an die BÄK, sondern setzen sich mit der Rolle der ärztlichen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen auseinander. (*) ■ (*) www.baek.de/tb22/festschrift

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