BÄK-Vize Lundershausen: "Wir fordern eine Entbudgetierung"
Angesichts steigender Personal- und Energiekosten für Arztpraxen hat die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer, Dr. Ellen Lundershausen, eine Entbudgetierung der ambulanten Versorgung gefordert.
Arztpraxen hätten in den vergangenen Jahren weder einen Inflationsausgleich noch Zuschläge für die Vergütung ihrer Medizinischen Fachangestellten und steigende Energiekosten erhalten. „Wir schultern die Kosten mit dem, was wir selbst erarbeiten und von dem wir teilweise nur 75 oder 80 Prozent ausbezahlt bekommen“, betonte sie in einem Interview mit dem ZDF-Mittagsmagazin (18.08.2023).
Für eine tragfähige Finanzierung der ambulanten Versorgung habe die Ärzteschaft Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bereits Vorschläge unterbreitet. So gebe es beispielsweise eine Reihe versicherungsfremder Leistungen, die aus dem Pool der gesetzlichen Krankenkassen bezahlt und deren Finanzierung künftig anderweitig geregelt werden könnte. Auch sollte über Zuschüsse aus Steuergeldern nachgedacht werden. „Wir haben ein Gesundheitssystem, das in Zukunft nicht kostengünstiger wird. Das ist der modernen Medizin und einer älter werdenden Gesellschaft geschuldet“, erklärte BÄK-Vizepräsidentin Lundershausen.