Bremen: Keine Maskenpflicht im Klassenzimmer

Ärztekammer Bremen mahnt zur Abwägung an Schulen

Bremen - Die Ärztekammer Bremen hält eine Maskenpflicht im Klassenraum an den Grund- und weiterführenden Schulen für nicht sinnvoll. „Bei allen Maßnahmen müssen Nutzen und Schaden abgewogen werden. Kinder und Jugendliche haben unter vielen mit guter Absicht angeordneten Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung besonders gelitten. Dies gilt nach aktuellem Stand auch für eine Maskenpflicht in Klassenräumen“, sagt Dr. Heidrun Gitter, die Präsidentin der Ärztekammer Bremen.

Ein ordnungsgemäß getragener Mund-Nasen-Schutz kann die Bildung von infektiösen Aerosolen, also winzigen, tropfenähnlichen Teilchen in der Luft, und damit das Ansteckungsrisiko verringern. Das wirkt sich dann aus, wenn im Klassenraum jemand mit Viruslast ist, dessen Infektion nicht bekannt ist. Besser wäre es aber, dies von vornherein durch geeignete Maßnahmen wie Kohortenbildung, Abstand halten, wo immer möglich, Aufklärung und großzügige vorausschauende Teststrategien zu verhindern.

„Einen Mund-Nasen-Schutz während der Unterrichtszeit zu tragen, ist körperlich belastend. Die Maske durchfeuchtet zudem bei längerer Tragezeit und verliert damit ihre Schutzfunktion“, sagt Heidrun Gitter. „Die Maske kann dann selbst zur Quelle von Keimübertragungen werden, wenn der Träger eine Infektion hat – auch einen anderen Infekt.“ Die Maske behindert zudem den Unterricht und die soziale Interaktion, auf beides sind die Kinder aber dringend angewiesen.

Dass es in Schulen zu Infektionen und teilweise notwendigen Schließungen kommt, sei unvermeidbar, so Gitter: „Es gibt in der Medizin keine hundertprozentige Sicherheit. Wir müssen uns also so gut wie möglich schützen, werden aber ein Restrisiko unter Abwägung aller Gegebenheiten tragen müssen. Wir als Gesellschaft müssen alles tun, um wieder geringere Infektionszahlen zu erreichen und über diesen Weg das Risiko für Kinder und Lehrer zu verringern.“

Sinnvolle Maßnahmen sind das Meiden von Menschenversammlungen, Abstand halten, in geschlossenen öffentlichen Räumen und im öffentlichen Nahverkehr den Mund-Nasen-Schutz richtig tragen und wenig sprechen sowie das Einhalten allgemeiner Hygienemaßnahmen. Heidrun Gitter: „Nun zeigt sich, dass kleinere Klassen nicht nur aus pädagogischen Gründen sinnvoll wären, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen ein dringendes Ziel sein müssen!“

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