Hessen: Landesärztekammer Hessen begrüßt weitere Eigenständigkeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
Frankfurt - Gesundheit ist ein zentrales Element der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und der Fürsorge für ihre Angehörigen. „Ich begrüße daher ausdrücklich, dass die Bundeswehrführung anscheinend den Plan aufgegeben hat, ihren bislang eigenständigen Sanitätsdienst in die Teilstreitkräfte zu integrieren“, erklärt Dr.med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen. So heiße es in den kürzlich vorgestellten „Eckpunkten für eine Bundeswehr der Zukunft“, dass die erfolgreiche Entwicklung des Sanitätsdienstes weiter fortgesetzt werden soll.
„Eine Auflösung und Zersplitterung dieses medizinischen Organisationsbereichs mit fachlich unabhängigen Ärztinnen und Ärzten und eigener militärischer Führungsstruktur würde Effizienz und Qualität des sektorübergreifenden medizinischen Versorgungssystems der Bundeswehr beschädigen“, zeigt sich Pinkowski überzeugt. Ob in Friedenszeiten oder bei weltweiten Einsätzen: Kernauftrag des Sanitätsdienstes sei es, die Gesundheit der Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen. Und dies auf einem hohen, dem fachlichen Standard der medizinischen Versorgung in Deutschland entsprechenden Niveau.
„Darüber hinaus ist der Sanitätsdienst fest in die zivile Gesundheitsversorgung eingebunden und leistet u.a. bei Großschäden und Katastrophen Hilfe und Unterstützung“, betont der hessische Ärztekammerpräsident. Wie wichtig die zentrale fachliche Lenkung der sanitätsdienstlichen Leistungen sei, mache auch die aktuelle Corona-Pandemie deutlich. So habe der Sanitätsdienst nicht nur die eigenen Bundeswehrkrankenhäuser personell und materiell unterstützt, sondern durch flexibel einsetzbare Kräfte den Gesundheitsämtern bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung, bei der Impfkampagne und in Teststationen geholfen. „Für diese anspruchsvollen, ärztliche Entscheidungskompetenz erfordernden Aufgaben bedarf es auch weiterhin der zentralen Führungsstruktur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr“, bekräftigt Pinkowski.