Stiko-Empfehlung als Orientierung bei Auffrischimpfungen nutzen
Berlin - In der aktuellen Debatte über Auffrischimpfungen hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt vor zu viel Aktionismus gewarnt. Trotz steigender Inzidenzen sollte sich die Politik „weiterhin an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (27.10.2021). Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfehle eine Auffrischimpfung für alle Menschen ab 70 Jahren, für Heimbewohner sowie für medizinisches und pflegerisches Personal. „An diese Empfehlung sollten wir uns halten. Besonders wichtig ist es jetzt, mit einer durchschlagenden Auffrischungskampagne alle relevanten Zielgruppen zu erreichen.“, betonte Reinhardt.
Darüber hinaus komme in der Debatte die Situation in den Entwicklungsländern zu kurz. Dort warteten Millionen von Menschen noch immer auf ihre erste Impfung. „Dieses Ungleichgewicht ist nicht nur ein ethisch-moralisches Problem. Niedrige Durchimpfungsraten erhöhen auch das Risiko, dass neue, gefährlichere Virusvarianten entstehen“, so Reinhardt. Ohne flächendeckende Impfungen in den ärmeren Ländern sei die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen.