Ärztekammer warnt vor Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Schleswig-Holstein

Anlässlich des „Tags der gesunden Ernährung“ am 7. März warnt die Ärztekammer Schleswig-Holstein vor einer Zunahme von Herz-Kreislauferkrankungen.

Studien zufolge hat sich der Lebensstil vieler Menschen Schleswig-Holstein während der Corona-Pandemie verschlechtert. Die Menschen bewegen sich weniger und ernähren sich ungesünder. Die Folge: Immer mehr Menschen laufen Gefahr, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln.

„Ursache für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sind oftmals Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Wenn die Arterien verkalken, sind Durchblutungsstörungen in Herz, Beinen oder Gehirn die Folge“, erklärt Prof. Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein. „Viel Zucker, viel tierische Fette und Fast Food überfordern den Stoffwechsel und das macht auf Dauer krank.“

Herz-Kreislauferkrankungen sind in Schleswig-Holstein die mit Abstand häufigste Ursache für Einweisungen ins Krankenhaus und nach wie vor die häufigste Todesursache. Bei einer Herz-Kreislauf-Erkrankung lagert sich Cholesterin an der Gefäßwand ab und führt zur Ausbildung von Fettpolstern, die bereits die Arterien einengen und den Blutfluss behindern können. Wenn so ein Fettpolster in einer Herzkranzarterie aufbricht, bildet sich ein Blutgerinnsel, welches das Gefäß verschließt und die Blutversorgung unterbricht. Die Folgen sind zum Beispiel ein Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Mit einem gesunden Speiseplan lässt sich das Risiko für einen Herzinfarkt langfristig mindern. „Empfehlenswert ist die mediterrane Küche. Sie ist reich an Gemüse, Salat, Fisch und Olivenöl“, sagt Prof. Dr. Herrmann. Wer darüber hinaus Zucker und koffeinhaltige Getränke meide, wenig Salz und Alkohol konsumiere, entlaste zusätzlich sein Herz und den Stoffwechsel.

Die Ärztekammer Schleswig-Holstein, die auch für die Fortbildung der rund 20.000 Ärztinnen und Ärzte im Land verantwortlich ist, bietet regelmäßig Kurse zur Prävention und Therapie ernährungsbedingter Krankheiten an. „Ernährungsmedizinische Krankheitsbilder sind oft komplex. Deshalb brauchen wir qualifizierte Ärztinnen und Ärzte, die den Blick nicht nur auf die medikamentöse Therapie richten, sondern auch auf die Kontextfaktoren wie Lebensqualität, Motivation und sozialmedizinische Aspekte.“

Auch für ihre Mitarbeiter hält die Ärztekammer Schleswig-Holstein Angebote zur Gesundheitsprävention bereit. Nächsten Dienstag lädt die Kammer alle Angestellten ein zu einer „Gesunden Meile“.  „Mit einem reichhaltigen Obst- und Joghurt-Angebot wollen wir die Mitarbeiter informieren und motivieren, ungesunde Ernährungsgewohnheiten zu reduzieren. Denn gesundheitsfördernde Angebote wirken sich nicht nur positiv auf das Lebensgefühl sondern auch auf die Leistungsfähigkeit aus“, sagt Prof. Dr. Herrmann. Ende des Monats startet die Ärztekammer einen weiteren Baustein ihrer Gesundheitsprävention: In einem sechswöchigen Ernährungs-Workshop erfahren Mitarbeiter unter Anleitung einer qualifizierten Ernährungsberaterin Wissenswertes über die Grundlagen der Ernährungslehre und erhalten Tipps und Tricks zur Vermeidung und Reduktion von Übergewicht.

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