Baden-Württemberg: Behandeln, beraten, schützen - Ärzteschaft im Kampf gegen Corona breit aufgestellt
Stuttgart - Im Kampf gegen das Coronavirus hat sich die Ärzteschaft Baden-Württembergs insgesamt breit aufgestellt. Seit Monaten arbeitet sie konstant daran mit, das Virus einzudämmen, Infizierte zu versorgen und vulnerable Personengruppen zu schützen. Sie kooperiert dabei unter anderem mit allen relevanten Einrichtungen des Gesundheitswesens und staatlichen Stellen.
Neuestes Werkzeug im Kampf gegen Corona ist ein Online-Stellenportal der Landesärztekammer Baden-Württemberg: Das tagesaktuelle Portal ermöglicht das passgenaue Zusammenfinden von Impfzentren, die ärztliches Personal benötigen, und Ärztinnen und Ärzten. Die Impfzentren können ihre Stellengesuche in das Portal einstellen und Interessenten haben dann die Möglichkeit, sich auf die Stellenanzeige zurückzumelden und direkten Kontakt herzustellen.
Aufgrund der geringen Impfstoffmengen bestehe momentan zwar kaum Bedarf an Impfärztinnen und -ärzten, so Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer. „Allerdings gehen wir davon aus, dass der Stellenbedarf und die -vermittlung einen enormen Schub erhalten, wenn in absehbarer Zeit wesentlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht und damit auch viele Ärztinnen und Ärzte landesweit in den Impfzentren benötigt werden.“
Die Landesärztekammer hat bei der Vermittlung unterstützungswilliger Ärztinnen und Ärzte schon seit Pandemiebeginn eine wichtige Scharnierfunktion übernommen. So startete sie im Frühjahr 2020 einen Aufruf zur Mithilfe, der im Lauf der Zeit fortgeführt und ausgebaut wurde. In der Folge meldeten sich insgesamt über 7.000 Ärztinnen und Ärzte bei ihrer Kammer, um beispielsweise in Gesundheitsämtern, in Impfzentren, bei der Impfaufklärung oder bei der Krankenversorgung vor Ort mitzuarbeiten.
Kammerpräsident Dr. Miller: „Die Herausforderungen rund um Corona werden in nächster Zeit nicht weniger. Die Lage bleibt angespannt, weiterhin werden Anstrengungen nötig sein, um das Infektionsgeschehen unter Kontrolle zu halten. Wir als Ärzteschaft wollen und werden uns weiterhin an diesem Kraftakt mit dem erforderlichen Elan beteiligen.“ Seit Beginn der Pandemie stehe das Engagement der Ärztinnen und Ärzte im Land auf drei Säulen:
- direkte Behandlung und Präventionsarbeit: Ärztinnen und Ärzte behandeln in Arztpraxen und Kliniken Corona-Erkrankte und stellen deren medizinische Versorgung sicher. Darüber hinaus arbeiten sie tatkräftig in den Impfzentrenten mit; zu ihrem Aufgabengebiet gehören unter anderem die Beratung und Aufklärung der zu impfenden Personen, die Durchführung der Impfungen sowie die ärztliche Überwachung nach den Immunisierungen. Beispielsweise auch die Ärztinnen und Ärzte in Behörden und Betrieben engagieren sich tagtäglich durch Präventionsarbeit dafür, dass größere Ausbruchsgeschehen bestmöglich vermieden werden.
- Beratung / Unterstützung: Ärztinnen und Ärzte unterstützen aktuell die mobilen Impfteams dabei, Impfungen für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen schnell und effektiv durchzuführen. So übernehmen sie beispielsweise die Impf-Aufklärungsgespräche mit gesetzlichen Betreuern von Heimbewohnern, die die Bedeutung und die Tragweite einer Corona-Schutzimpfung nicht mehr erfassen und auch nicht mehr ihren Willen äußern können.
- Unterstützung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD): Gerade zu Beginn der Pandemie halfen Ärztinnen und Ärzte in Gesundheitsämtern aus. So gehörte es unter anderem zu ihren Aufgaben, Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen, die entsprechenden Personen zu kontaktieren und sie über weitere Schritte und Quarantäne-Maßnahmen aufzuklären.
„Das bisherige Wirken zeigt, dass die Ärzteschaft beim Kampf gegen Corona stets in vorderster Reihe steht“, bilanziert Kammerpräsident Dr. Miller. „Vor allem verdeutlicht es, dass der Arztberuf für viele eben nicht nur ein Job, sondern echte Berufung ist.“