Für eine sichere Arzneimitteltherapie in Deutschland

50. Sitzung der „Koordinierungsgruppe zur Umsetzung und Fortschreibung des Aktionsplans AMTS“
Arzneimitteltherapiesicherheit

„In der Arzneimitteltherapie sind Nebenwirkungen nicht immer zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, Patientinnen und Patienten vor unnötigen Risiken zu schützen und die Sicherheit der Arzneimitteltherapie in Deutschland weiter zu verbessern. Auf diesem Gebiet hat sich die Koordinierungsgruppe zur Arzneimitteltherapiesicherheit als Ausdruck gelebter interprofessioneller Zusammenarbeit sehr bewährt. Von diesem gemeinsamen Engagement profitieren schließlich alle Patientinnen und Patienten.“

Das erklärte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt anlässlich der 50. Sitzung der Koordinierungsgruppe Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) am 29. Februar 2024 in Berlin.

Aus dem erstmalig im Jahr 2007 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) veröffentlichten „Aktionsplan des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ (Aktionsplan AMTS) sind wichtige Werkzeuge für die sichere Arzneimittel­behandlung der Patientinnen und Patienten hervorgegangen. So sind beispielsweise die im Rahmen des Aktionsplans geförderten industrieunabhängigen Rechercheplattformen wie Embryotox, Kinderformularium oder PRISCUS für sichere Therapieentschei­dungen nach den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin heute unverzichtbar.

Der Vorsitzende der in der Koordinierungsgruppe federführenden Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig, betonte: „Die Sicherheit der Arzneimittel­therapie ist seit jeher ein wichtiges Anliegen der Ärzteschaft. Diese zu verbessern, gehört zu den grundlegenden Aufgaben der AkdÄ seit ihrer Gründung auf dem Kongress für Innere Medizin im Jahr 1911. Der Grundstein für den ersten Aktionsplan AMTS wurde bereits 2005 mit der Durchführung des ersten ‚Deutschen Kongresses für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie‘ in Saarbrücken gelegt – einer gemeinsamen Initiative von BMG, AkdÄ und dem Klinikum Saarbrücken. Wir sind dem BMG und den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern für ihr Vertrauen und ihr langjähriges Engagement in hohem Maße dankbar.“

Die Vorsitzende der Koordinierungsgruppe AMTS, Prof. Dr. Petra Thürmann, verdeutlichte: „Die Arzneimitteltherapiesicherheit rückt gerade mit Blick auf die Digitalisierung im Gesundheits­wesen weiter in den Mittelpunkt unserer Gesundheitsversorgung. Die Einführung der elektronischen Patientenakte, des E-Rezeptes und des elektronischen Medikationsplanes wird entscheidend sein, um den Medikationsprozess gemeinsam mit allen Beteiligten zu optimieren und Medikationsfehler zu verhindern. Durch interprofessionelles Miteinander und Unterstützung moderner Technologien können wir nicht nur potenzielle Risiken minimieren, sondern strukturiert auch individuelle AMTS-geprüfte Therapieziele verfolgen. Denn die sichere Arzneimitteltherapie betrifft nicht nur die medizinische, pharmazeutische und pflegerische Praxis, sondern auch das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in das Gesundheitssystem. Diese Thematik wird für die nun anstehende Fortschreibung des AMTS-Aktionsplans eine wichtige Rolle spielen und auf dem 6. Deutschen Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie 2024 in Berlin als zukunftsweisendes Schwerpunktthema aufgegriffen.“

Zur Fortschreibung und Umsetzung des Aktionsplans AMTS wurde 2008 bei der AkdÄ die „Koordinierungsgruppe AMTS“ eingerichtet. In diesem nationalen AMTS-Gremium sind wichtige Akteure im Gesundheitswesen repräsentiert: Das BMG, die Ärzte- und Apothekerschaft, Angehörige der Pflegeberufe, Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, der Patientenverbände sowie als ständige Gäste auch die wissenschaftlichen medizinischen Fach­gesellschaften und die gesetzliche Krankenversicherung.

Der 6. Deutsche Kongress für Patientensicherheit bei medikamentöser Therapie findet am 24. und 25. Oktober 2024 findet im Langenbeck-Virchow-Haus in Berlin statt.

Abstracts können bis zum 15. Mai 2024 eingereicht werden.