Landesärztekammer Thüringen appelliert an Thüringer Bürgerinnen und Bürger, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, zu informieren und eine Entscheidung für die Organspende zu treffen

Tag der Organspende am 3. Juni
Thüringen

Am 3. Juni ist der Tag der Organspende. Dies nimmt die Landesärztekammer Thüringen zum Anlass, an Thüringer Bürgerinnen und Bürger zu appellieren, ihre Bereitschaft zur Organspende zu erklären.

„Dabei ist wichtig, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt, sich gut informiert und eine Entscheidung trifft. Empfehlenswert ist sicher auch, nicht nur über einen Organspendeausweis zu verfügen, sondern auch nahestehende Personen die Bereitschaft zur Organspende wissen zu lassen“, so die Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Ellen Lundershausen.

Leider ist die Anzahl der postmortalen Organspenden insgesamt rückläufig. So sank im Jahr 2022 die Zahl der Organspender im Vergleich zum Vorjahr: 2022 waren es 869, 2021 933 und 2020 waren es 913 (Quelle: DSO) „Dies liegt sicher nicht am fehlenden Gemeinsinn der Menschen, sondern verschiedene Gründe wie das höhere Lebensalter und Vorerkrankungen der Spender oder auch die angespannte Personalsituation in den Kliniken können dazu beitragen, dass die Rahmenbedingungen für die Organspende schwieriger werden. Aber am Ende ist die fehlende Zustimmung entscheidend“, so Ärztekammerpräsidentin Lundershausen. Die Idee, Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Stationen ihres Lebens mit der Organspende zu konfrontieren und zu einer Entscheidung und Willensäußerung zu bewegen, hat aus Sicht der Landesärztekammer bisher leider nicht den erwünschten Erfolg.

„Wir Ärztinnen und Ärzte wollen unsere Patienten heilen und ihnen helfen. Insofern ist es für uns schwer erträglich, zu wissen, wie viele Menschen dringend auf ein Organ angewiesen sind“, so Dr. Lundershausen. Deshalb hält es die Landesärztekammer Thüringen für notwendig und auch angemessen, erneut über die Widerspruchslösung – d.h. jeder, der nicht widersprochen hat, ist automatisch Organspender – eine breite gesellschaftliche Debatte anzustoßen und diese zu befürworten.

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