Reinhardt: Deutschland für zweite Infektionswelle gut gerüstet

Berlin - Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Klaus Reinhardt, sieht Deutschland auf eine mögliche zweite Corona-Infektionswelle gut vorbereitet. „Wir haben organisatorisch viel aus der ersten Welle gelernt. Wir können die Intensivkapazitäten jederzeit wieder hochfahren. Die Politik sorgt allmählich für ausreichend Schutzkleidung und Masken für das medizinische Personal. Sollte die Epidemie wirklich noch einmal aufflackern, wären wir besser gerüstet“, erklärte Reinhardt in einem Interview mit der Berliner Zeitung (6.5.2020). Er verwies außerdem auf das sehr gute Netz von Haus- und Fachärzten. Sie könnten Infektionen früh erkennen, Patienten angemessen behandeln und zum richtigen Zeitpunkt in Kliniken einweisen.

In der aktuellen Debatte über eine mögliche Immunität nach durchgemachter Erkrankung mahnte Reinhardt zu Sachlichkeit. „Es widerspräche allen Erfahrungen mit Infektionserkrankungen, wenn sich eine solche Immunität nach durchgemachter Erkrankung oder Impfung nicht entwickeln würde“, sagte er. Allerdings sei noch unklar, ob sich das Corona-Virus durch Mutationen verändere. Der BÄK-Präsident kritisiere in diesem Zusammenhang die Verbreitung von „Unsicherheit und Panik“ durch selbsternannte Experten.