Testpflicht für Reiserückkehrer zumutbar

Berlin - Als „zumutbaren kleinen Eingriff“ beurteilt Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt die ab dem Wochenende geltende Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Immerhin gehe es darum, Infektionsketten zu unterbrechen, sagte Reinhardt in einem Interview mit dem Deutschlandfunk (06.08.2020). Reinhardt sprach sich für eine pragmatische Herangehensweise aus. Es werde zwar nicht gelingen, alle Infizierten zu identifizieren. „Aber wenn wir einen hohen Prozentsatz erfassen, dann sind wir schon ein großes Stück weiter.“ 

Daneben gehe es jetzt vor allem darum, besonders vulnerable Personengruppen zu schützen. „Das bedeutet, dass alle, die mit diesen Personengruppen Umgang haben, zum Beispiel das Personal in der Altenpflege, das Pflegepersonal im Krankenhaus und das ärztliche Personal, regelmäßig getestet werden“, sagte Reinhardt. Ziel sei es, eine Weiterverbreitung des Virus gerade in diesen Einrichtungen zu verhindern.

Mit Blick auf das neue Schuljahr sprach sich der Bundesärztekammer-Präsident für die Rückkehr zu einem „weitestgehenden Regelbetrieb“ aus. Auch hier seien pragmatische Lösungen gefragt, beispielsweise durch größere Abstände bei der Bestuhlung, regelmäßiges Lüften oder häufigere Pausen.