Beschlussprotokoll des 106. Deutschen Ärztetages vom 20.-23. Mai 2003 in Köln

Auf Antrag des Vorstandes der Bundesärztekammer (Drucksache V-08) fasst der 106. Deutsche Ärztetag folgende Entschließung:

Der 106. Deutsche Ärztetag spricht sich für ein umfassendes Tabakwerbe- und Tabaksponsoringverbot aus. Er fordert die Bundesregierung auf, die von der Weltgesundheitsversammlung verabschiedete Tabakrahmenkonvention (Framework Convention on Tobacco Control) zu ratifizieren und von einem Einspruch gegen das vom EU-Parlament und Ministerrat verabschiedete europaweite Tabakwerbeverbot abzusehen.

Begründung:

Die gesundheitlichen Schäden, die durch Tabakrauch verursacht werden, sind durch eine Vielzahl von Studien nachgewiesen. An den Folgen des Rauchens sterben jährlich über 110.000 Menschen in Deutschland, was über 300 Menschen pro Tag entspricht. Für Europa hat man berechnet, dass ein umfassendes Tabakwerbeverbot den Tabakkonsum um etwa 7 % verringern könnte. Andere wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass Tabakwerbung die Bereitschaft Jugendlicher erhöht, mit dem Rauchen zu beginnen. Zwischen 1993 und 2001 ist in Deutschland der Anteil der Raucher in der Altersgruppe der 12 bis 17-Jährigen von 20 % auf 28 % angestiegen, wobei der Anteil der Mädchen inzwischen über dem der Jungen liegt.