Quitterer fordert umfassenden "One Health"-Ansatz zur Lösung des Problems der zunehmenden Antibiotikaresistenzen

Bayern

Wie kann der Kampf gegen zuneh­­mende Anti­­bi­o­ti­­ka­re­­sis­ten­­zen voran­­ge­­bracht werden? Und welche Möglich­kei­ten gibt es, die Entwick­­lung neuar­ti­­ger Anti­­bi­o­tika zu fördern? Das waren die zentra­len Fragen, über die am 15. Novem­­ber 2022 während einer Veran­­stal­tung der Bunde­s­ärz­te­­kam­­mer (BÄK) in Koope­ra­tion mit der Baye­ri­­schen Landes­­ärz­te­­kam­­mer (BLÄK) und des Baye­ri­­schen Staats­­­mi­­nis­te­ri­ums für Gesun­d­heit und Pflege (StMGP) in der Brüs­­se­­ler Vertre­tung des Frei­­staats Bayern bei der Euro­pä­i­­schen Union disku­tiert wurde.

Zu diesem Anlass erklärte Dr. Gerald Quit­te­­rer, Präsi­­dent der BLÄK, im Rahmen einer gemein­sa­­men Pres­­se­­mit­tei­­lung der BÄK, des StMGP und der BLÄK:

„Zur Lösung des Problems der zuneh­­men­­den Anti­­bi­o­ti­­ka­re­­sis­ten­­zen braucht es einen umfas­­sen­­den „One Health“-Ansatz, der über einzelne Maßnah­­men im Gesun­d­heits­­­be­reich hinaus­­geht. Denn die Gesun­d­heit von Mensch, Tier und Ökosys­tem ist eng mitein­an­­der verknüpft. Konkret heißt dies etwa: Im Agrar­­sek­tor müssen wir den Einsatz von Anti­­bi­o­tika weiter redu­­zie­ren. Denn noch immer werden in eini­­gen euro­pä­i­­schen Ländern in der Land­­wir­t­­schaft mehr Anti­­bi­o­tika einge­­setzt als in der Human­­me­­di­­zin. Im Sinne von „One Health“ darf auch nicht verge­s­­sen werden: Schwin­­dende Lebens­räume für Wild­tiere, verur­sacht durch den Klima­wan­­del, eine wach­­sende Bevöl­ke­rung, zuneh­­mende Mobi­­li­tät und indus­tri­elle Land­­wir­t­­schaft, bedeu­ten gene­rell eine stär­kere Verbrei­tung von Zoonose-Erre­­gern, welche zwischen Mensch und Tier über­­tra­­gen werden können. Damit geht fast auto­­ma­tisch ein stei­­gen­­der Einsatz von Anti­in­­fek­tiva einher. Eine global denkende, auf die Zukunft ausge­rich­tete Gesun­d­heits­­­po­­li­tik muss deshalb der Bekämp­­fung des Klima­wan­­dels, der Erhal­tung der natür­­li­chen Habi­tate der Tier­welt sowie der Biodi­­ver­­­si­tät höchste Prio­ri­tät einräu­­men und eine Verbes­­se­rung der Haltungs­­­be­­din­­gun­­gen von Nutz­tie­ren anstre­­ben.“

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