Welttag der Suizidprävention: Mehr Beratungsangebote schaffen

Hamburg

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland rund 9.000 Personen das Leben, alle 57 Minuten stirbt hierzulande ein Mensch durch Suizid. Anlässlich des Welttags der Suizidprävention am 10. September fordert die Ärztekammer Hamburg, die Beratungsangebote für Menschen mit Suizidabsichten auszubauen.

„Die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Hamburg hat im vergangenen Jahr ihre Anforderungen an eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe formuliert. Dabei kommt der Prävention von Suiziden und der Beratung von Sterbewilligen ein großer Stellenwert zu“, so Kammerpräsident Dr. Pedram Emami. Die Anforderungen der Ärztekammer Hamburg an eine gesetzliche Neuregelung der Sterbehilfe wurden im Mai 2021 auch vom Deutschen Ärztetag beschlossen.

PD Dr. Brigit Wulff, Vizepräsidentin der Ärztekammer Hamburg, forderte beim Thema Suizidprävention, insbesondere ältere Menschen in den Blick zu nehmen. „Die Suizidrate pro 100.000 Einwohnern beträgt bei den über 65-Jährigen ein Vielfaches gegenüber den jüngeren Altersgruppen. Wir brauchen daher mehr zielgruppenorientierte Angebote, um diese Menschen bei Suizidgedanken zu erreichen. In diesem Zusammenhang spielt auch die soziale Situation der älteren Menschen eine Rolle, vor allem Isolation und Einsamkeit. Dies zu verbessern bleibt eine Aufgabe für uns alle.“

 Auch die psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen erforderten größere Aufmerksamkeit. So sei nicht zuletzt infolge der Covid-Pandemie eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit in dieser Altersgruppe zu verzeichnen. „Wir müssen alles tun, um Kinder und Jugendliche mehr zu unterstützen und zu stabilisieren“, sagte Wulff.

 Der Welttag der Suizidprävention wird seit 2003 begangen. Unter dem Motto „Aktiv werden und Hoffnung schaffen“ soll in diesem Jahr insbesondere auf die Suizidprävention in Zeiten globaler Krisen und Konflikte hingewiesen werden.

www.aerztekammer-hamburg.org