BÄK und ZEKO für Stärkung der ambulanten Ethikberatung

Berlin - Die komplexe Versorgung von schwerkranken Menschen erfolgt zunehmend im außerklinischen Bereich. Dies geht für die Beteiligten mit ethischen Herausforderungen und einem entsprechenden Unterstützungsbedarf einher. An dieser Stelle setzt Ethikberatung an, die das Ziel verfolgt, die ethische Kompetenz der beteiligten Personen zu fördern und sie in schwierigen ethischen Entscheidungssituationen zu unterstützen.

Während im klinischen Bereich die unterschiedlichen Formen ethischer Entscheidungsunterstützung (z. B. Fallberatung, Fortbildungsangebote, ethische Leitlinien) mittlerweile breit etabliert sind, handelt es sich bei der Mehrzahl der Ethikberatungsangebote im außerklinischen Bereich um relativ junge und zum Teil sehr unterschiedliche Initiativen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (ZEKO) in Ergänzung zu ihrer Stellungnahme zur Ethikberatung in der klinischen Medizin aus dem Jahr 2006 mit der Ethikberatung im außerklinischen Bereich befasst.

Insgesamt begrüßt die ZEKO die zunehmende Etablierung von Ethikberatungsangeboten im außerklinischen Bereich, da die Angebote hier wie auch im klinischen Bereich zu ethisch besser begründeten Entscheidungen führen können und ein Qualitätsmerkmal der medizinischen Versorgung darstellen.

Ausgehend von einer Bestandsaufnahme beschreibt die ZEKO in ihrer Stellungnahme die Herausforderungen bei der Implementierung, Organisation und Durchführung außerklinischer Ethikberatung und zeigt für typische Problemkonstellationen mögliche Lösungsansätze auf.

Der ZEKO ist es darüber hinaus ein wichtiges Anliegen, zur Vermeidung von Fehlentwicklungen und zur Weiterentwicklung der bestehenden Angebote beizutragen.

Abgestimmt mit der Veröffentlichung der ZEKO-Stellungnahme wollen die Landesärztekammern die sogenannte Ambulante Ethikberatung in Deutschland stärken und weiterentwickeln. Um die Arbeit verschiedener Einrichtungen für ambulante Ethikberatung und ihre Bedeutung sichtbar zu machen, wird eine vom Vorstand der Bundesärztekammer eingerichtete Arbeitsgruppe zeitnah konkrete Fallbeispiele, die von Experten aus ethischer, juristischer und medizinischer Sicht kommentiert wurden, als Serie im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichen.

Ziel dieser Initiativen von BÄK und ZEKO ist es, eine Orientierungshilfe bei komplexen ethischen Fragestellungen in der ambulanten Versorgung zu geben und auf entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Die Stellungnahme „Außerklinische Ethikberatung“ der ZEKO wurde am 20.03.2020 im Deutschen Ärzteblatt bekannt gemacht und auf der Internetseite der ZEKO veröffentlicht.