Berlin: Eine angepasste Routineversorgung ermöglichen

Nicht erkannte und unbehandelte Erkrankungen können schwerwiegende Folgen haben

Berlin - Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste die ärztliche Versorgung angepasst werden. Diese Anpassungen waren nötig und sinnvoll. Mit Blick auf die kommenden Monate und die fortschreitende Pandemie ist es an der Zeit, die Risiken einer nicht ausreichenden Vorsorge und Behandlung stärker in den Blick zu nehmen. Die Ärztekammer Berlin empfiehlt daher, die reguläre Versorgung der Patientinnen und Patienten schrittweise und mit allen notwendigen Schutzmaßnahmen wiederaufzunehmen.

In den vergangenen Wochen wurden viele medizinische Vorsorgeuntersuchungen aufgeschoben, Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen wurden gebeten, nur in dringenden Fällen ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen – dies alles, um die Patientinnen und Patienten nicht dem Risiko einer COVID-19-Erkrankung auszusetzen und das Gesundheitssystem vor einer befürchteten Überlastung zu schützen. Mittlerweile sind die Patientenströme so gelenkt, dass ein Infektionsrisiko minimiert wurde. Das Berliner Gesundheitssystem und die Selbstverwaltung haben sich in dieser herausfordernden Situation bewährt. Praxen und Kliniken haben die notwendigen strukturellen Anpassungen vorgenommen.

Umso mehr ist nun der Blick auf die Patientinnen und Patienten zu lenken, die aus Angst vor dem Coronavirus den Kontakt zu ihren Ärztinnen und Ärzten meiden. Denn werden Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen und chronische oder akut auftretende Beschwerden und Erkrankungen nicht behandelt, kann dies schwerwiegende, unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben. Eine routinemäßige ambulante Versorgung – unter Wahrung individueller, an die jeweiligen Gegebenheiten angepassten Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln – wird damit zunehmend dringlicher.

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