Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte hat 1998 um 4 300 gegenüber 1997 zugenommen. Dies entspricht einem Nettozugang von 1,5 %, der etwas über der Zuwachsrate von 1,2  % des Jahres 1997 liegt. Wie erwähnt, damit ist auch im Jahre 1998 der Nettozugang im Bundesgebiet insgesamt unter der langfristig linearen Durchschnittsrate der letzten 15 Jahre von knapp 3 % geblieben.

Die Zuwachsraten haben sich bei den Bundesländern ausgeglichen; es gibt kaum Unterschiede mehr zwischen den östlichen und westlichen Bundesländern, wie etwa noch im Jahre 1997.

In den Landesärztekammern schwanken die Veränderungen bei den berufstätigen Ärzten zwischen 0,4 und 2,6 %, während in einer einzigen Kammer (Bremen) ein kleiner Rückgang zu verzeichnen ist. Ohne Extremwerte ergeben sich Veränderungsraten mit einer erstaunlich niedrigen Schwankungsbreite.

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen haben sich im Jahre 1998 folgende Veränderungen ergeben:

Der Anteil der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte ist mit 47,3 % etwas niedriger als 1997 mit 47,6 %; der Anteil der in der Praxis Tätigen ist von 43,1 % auf 43,4 % geringfügig angestiegen. Das hat allerdings den Grund, dass zu diesem Tätigkeitsbereich "niedergelassen" nun auch die angestellten Ärzte hinzufügt werden; die Spaltenbezeichnung wurde deshalb in die Kurzbezeichnung "ambulant" geändert. Der Anteil bei "Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen" Tätigen ist entsprechend auf 9,3 % zurückgegangen, da im vorigen Jahr die angestellten Ärzte noch in diesem Tätigkeitsbereich enthalten waren. Die Nettobewegungen sind im einzelnen gravierend:

Während im Krankenhaus nur ein Zuwachs von 1 200 Ärztinnen und Ärzten zu verzeichnen war, betrug dieser im niedergelassenen Bereich 2 630. Allerdings muss beachtet werden, dass bei den niedergelassenen Ärzten - wie eine Sonderanalyse aus dem Bundesarztregister ergeben hat - der Januar 1999 in die Berechnung einzubeziehen wäre, weil zu dem Stichtag 1. 1. 1999 eine Reihe von Ärztinnen und Ärzten aus Altersgründen ausscheiden mussten. Dies hat im Januar 1999 zu sehr hohen Abgängen geführt, die – wenn sie zur Bestandsbewegung des Jahres 1998 hinzugefügt werden – eine Zuwachsrate von 0,7 % für den Bestand ergäben. Dieser Zugang von 2,1 % ist bei den in diesem Bereich tätigen Ärztinnen und Ärzten daher richtig zu deuten.

Die Zunahme der Zahl der Berufstätigen ist auch 1998, bezogen auf die einzelnen Arztgruppen, sehr unterschiedlich. Vor allem die kleineren Arztgruppen haben deutlich über 10 % Nettozuwachs gelegen, während die von der Bedarfsplanung betroffenen Arztgruppen in der Größenordnung zwischen 4 % und 1 % liegen, mit Ausnahme der Radiologen sowie der Diagnostischen Radiologie, deren Nettozugang 5,1 % betrug.

In den Fachgebieten gab es im übrigen folgende Veränderungen: Anatomie (+ 17,5 %), Biochemie (+ 19,2 %), Diagnostische Radiologie (+ 12,2 %), Herzchirurgie (+ 21,8 %), Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (+ 34,6 %), Neurologie (+ 10,8 %), Neuropathologie (+ 20,5 %), Nuklearmedizin (+ 11,7 %), Plastische Chirurgie (+ 21,9 %), Psychotherapeutische Medizin (+ 32,6 %), Strahlentherapie (+ 19,0 %) und Transfusionsmedizin (+ 11,7 %). Die Arztgruppe Psychotherapeutische Medizin hatte im Jahr 1997 mit 60 % Nettozuwachs die höchste Steigerungsrate. Von der Gesamtzunahme von 4 %295 berufstätigen Ärztinnen und Ärzten machen diese Gruppen 36 % aus. Die von der Bedarfsplanung betroffenen Arztgruppen haben deutlich niedrigere Raten, es sind aber auch entsprechend größere Zahlen.