In diesem Jahr hat die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte deutlich um 2,2 % zugenommen - das sind rund 2 630 Ärztinnen und Ärzte mehr als im Jahr 1997. Diese Zuwachsrate war seit Beginn der Bedarfsplanung auf eine Größenordnung von 1,3 % bis 1,5 % im Jahr zurückgegangen.

Da sich der hohe Wert auch im Bundesarztregister zeigte, erfolgte eine Sonderanalyse, die zeigte, dass im Jahre 1998 rund 5 570 Zugänge und 3 280 Abgänge zu verzeichnen waren. Das entspricht einem Bestandszugang von 2,1 %. Im Januar 1999 wurden aber 2 230 Abgänge festgestellt - mehr als normalerweise im ganzen Jahr! Diese resultieren aus der gesetzlichen Regelung, dass bei Vollendung des 68. Lebensjahres im Jahr 1999 die vertragsärztliche Tätigkeit beendet werden muss. Wenn diese Abgänge vom Januar 1999 in die Berechnung der Bestandsbewegung des Jahres 1998 mit einbezogen werden, verbleibt ein Zuwachs von 0,7 %, welcher den erwarteten Bewegungen entspricht.

Hinzuweisen ist auf eine statistische Korrektur: Die Spalte "niedergelassen tätig" ist in "ambulant" umbenannt worden, weil in der Praxis tätige angestellte Ärztinnen und Ärzte in diese Rubrik einbezogen wurden.

Auch 1998 ist die Zahl der offenen Planungsbereiche erneut geringfügig zurückgegangen. Weitere Zulassungen sind also immer mehr nur noch durch entsprechende Abgänge möglich. Die "Abgangsstruktur", die bisher in etwa zur Hälfte durch Ärztinnen und Ärzte über 65 und unter 65 geprägt wurde, wird sich durch die gesetzliche Regelung, mit 68 Jahren die vertragsärztliche Tätigkeit beenden zu müssen, entsprechend verändern. Im Jahre 1999 ist mit erheblich höheren Abgängen zurechnen, als im Jahre 1998. Die Bestandszahlen zeigen jedoch, dass die Besetzung der frei gewordenen Praxen kein Problem ist, denn genügend Ärztinnen und Ärzte sind auf Wartelisten verzeichnet, um die frei werdenden Praxen weiterzuführen.

Von den rund 124 620 in der Praxis tätigen Ärztinnen und Ärzten waren 42 980 Ärztinnen, das entspricht 34,5 % und ist wieder etwas mehr als im Berichtsjahr 1997 (34,0 %). Der Anteil dieses Tätigkeitsbereichs ist von 40,7 % auf 41,1 % angestiegen, während entsprechend weniger Ärztinnen im stationären Bereich tätig sind.

Ein Blick auf die Gliederung nach Gebietsbezeichnungen zeigt, dass von den zahlenmäßig größeren Arztgruppen insbesondere die Zahl der Anästhesisten (+ 7,5 %), der Diagnostischen Radiologen (+ 21,4 %), der Psychiater und Psychotherapeuten (+ 27,5 %) sowie die der Psychotherapeutischen Mediziner (+ 40,8 %) angestiegen sind und außerdem die Zahl der Ärztinnen und Ärzte mit der Gebietsbezeichnung Physikalische- und Rehabilitative Medizin um 42 % zugenommen hat. Die anzahlmüßig kleineren Arztgruppen weisen teilweise deutliche Zuwachsraten auf, wie etwa Hygiene- und Umweltmedizin (+ 31.8 %), Humangenetik (+ 16,1 %), Kinderchirurgie (+ 12,2 %), Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (+ 40,3 %), Nuklearmedizin (+ 18,8 %), Pharmakologie und Toxikologie (+ 20,0 %), Phoniatrie und Pädaudiologie (+ 22,7 %) sowie Strahlentherapie (+ 44,1 %).

In der Allgemeinmedizin ist zwar ein Zuwachs von 3,5 % zu verzeichnen - also etwas weniger als im vorigen Jahr - er muss aber im wesentlichen aus den Umschreibungen von Praktischen Ärzten herrühren, weil deren Zahl um über 5 % zurückgegangen ist. Der Anteil der Allgemeinmediziner an der Summe aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist geringfügig auf 25,8 % zurückgegangen (1997: 26,5 %). Aus dem Bundesarztregister erkennt man, dass sich in diesem Jahr Abgänge sowie Zugänge in der Bestandsrechnung ausgeglichen haben (Näheres in der Spezialbetrachtung).

Die Entwicklung der Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, insbesondere im Jahr 1999, wird signifikante Veränderungen zeigen, weil mit sehr hohen Abgängen zu rechnen ist. Ob diese Abgänge durch entsprechende Zugänge ersetzt werden und wie sich dies, bezogen auf die einzelnen Arztgruppen, auswirken wird, bleibt abzuwarten.