Brandenburg: Krankenhäuser brauchen geeignete Freihaltepauschalen – jetzt!
Potsdam - „Die aktuelle Infektionslage bringt die Brandenburger Krankenhäuser an die Grenzen der Belastungsfähigkeit. Im Vergleich zum Frühjahr ist die Zahl der Patienten auf Corona- und Intensivstationen bereits deutlich höher.“
Dies erklärte Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg. Die Kliniken seien heute zwar besser vorbereitet und verfügten (noch) über ausrechend Schutzmaterialien; dennoch komme es regional unterschiedlich zu Überlastungen durch hohe Patientenzahlen und/oder erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
„Auf den Intensivstationen stehen zwar ausreichend Beatmungsplätze zur Verfügung, COVID-19-Patienten binden jedoch mehr Personal. Gleichzeitig ist das Infektionsrisiko für die Mitarbeiter*innen höher. Auch auf den Normalstationen werden immer mehr Patienten mit schweren Verläufen behandelt. Dort wird ebenfalls mehr Personal als sonst üblich gebraucht. In dieser Situation ist es medizinisch und menschlich geboten, planbare Behandlungen (Elektivprogramm) herunterzufahren. Ohne Freihaltepauschalen wäre das aber für die Kliniken ökonomisch untragbar“, so Schulz.
Die Landesärztekammer Brandenburg fordert die Bundesregierung, ersatzweise die Landesregierung daher auf, unverzüglich geeignete Freihaltepauschalen einzuführen. Die Pauschalen müssen sich an der tatsächlichen Belastung der Krankenhäuser und nicht an abstrakten Parametern, wie der 7-Tages-Inzidenz oder freien Intensivkapazitäten allein orientieren.