Hamburg: Es geht um Menschenleben

Emami und Wulff fordern schnelle Hilfe für Moria

Hamburg - In einem offenen Brief haben sich heute Ärztekammerpräsident Dr. Pedram Emami sowie Vizepräsidentin und Menschenrechtsbeauftragte PD Dr. Birgit Wulff an die Bundeskanzlerin Merkel und Innenminister Seehofer gewandt und darum gebeten, schnell Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen, denn ansonsten drohe eine humanitäre Katastrophe.

Der Brief im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrter Herr Innenminister, 

nach Ausbruch der Covid-19-Pandemie im griechischen Flücht-lingslager Moria auf Lesbos droht mit den Bränden im Lager eine humanitäre Katastrophe. Die schon bislang untragbare gesundheitliche Situation der in Moria untergebrachten Migrantinnen und Migranten hat sich durch die weitgehende Zerstörung des Lagers dramatisch verschärft. Er-wachsene und Kinder haben nach den uns vorliegenden Berichten keinerlei Unterkünfte und übernachten im Gelände und auf den Straßen auf Lesbos ohne jeden Schutz und sanitäre Anlagen. Angesichts der drohenden humanitären Katastrophe und vor dem Hintergrund der gesundheitlichen Gefahren durch eine rasche Ausbreitung der Covid-Pandemie unter den Geflüchteten bitten wir Sie als Präsident und Vizepräsidentin der Ärztekammer Hamburg dringend, eine ad-hoc-Aufnahme der Geflüchteten in Deutschland zu ermöglichen.
Viele Kommunen und auch Bundesländer, darunter auch Hamburg, haben hierzu bereits Angebote gemacht und angekündigt, entsprechende Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, sofern der Bund die grundsätzliche Bereitschaft erklärt.
Wir unterstützen dieses Engagement ausdrücklich und hoffen ...

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Pedram Emami 
Präsident der Ärztekammer Hamburg

PD Dr. Birgit Wulff
Menschenrechtsbeauftragte und Vizepräsidentin der Ärztekammer Hamburg

www.aekhh.de