Stellungnahme der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern zu den von Ärzten organisierten Mahnwachen in Schwerin

Mecklenburg-Vorpommern

Rostock - Die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern nimmt zu den von Ärzten organisierten Mahnwachen in Schwerin wie folgt Stellung:

Demonstrations- und Meinungsfreiheit sind Grundrechte der Bürger in unserer parlamentarischen Demokratie, die von der kritischen Auseinandersetzung lebt. In der gesellschaftlichen Debatte um den angemessenen Umgang mit der Corona-Pandemie wird dem ärztlichen Berufsstand, der wegen seines Fachwissens ein hohes Ansehen in der Bevölkerung genießt, bei der Meinungsbildung ein besonders hohes Gewicht beigemessen. Deshalb ist es erforderlich, dass sich die Ärzteschaft und ihre Standesvertretung besonders verantwortungsvoll für einen konstruktiven, an belegbaren Fakten orientierten Dialog einsetzen, der den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert.

Die auf den Kundgebungen in Schwerin vertretenen Meinungen repräsentieren nicht die Meinung der Ärztekammer und stoßen in weiten Teilen der Ärzteschaft auf Ablehnung. Zwar haben die Organisatoren der Kundgebung nie den Anspruch erhoben für die Ärztekammer oder die Ärzteschaft zu sprechen, dennoch muss sich die Ärztekammer deutlich von diesen Veranstaltungen distanzieren. Die dort vertretenen Forderungen sind möglicherweise geeignet, einen notwendigen gesellschaftlichen Konsens in der Bekämpfung der Pandemie zu gefährden.

Der Vorstand der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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