Weiterbildung: eLogbuch erleichtert Dialog zwischen allen Beteiligten

Politik & Beruf

Das eLogbuch ist seit Sommer 2020 im Einsatz. Als Teil der neuen (Muster-)Weiter­bildungsordnung 2018 ermöglicht es in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzten, ihren Kompetenzzuwachs elektronisch zu dokumentieren. Es bildet zudem landesspezifische Abweichungen ab. Knapp 30 000 Medizinerinnen und Mediziner nutzen bereits die Webanwendung; darunter 17 000 in Weiterbildung befindliche Ärztinnen und Ärzte und 12 800 Weiterbildungsbefugte (Stand: KW49).

Über das eLogbuch verfügen in Weiterbildung befindliche Ärztinnen und Ärzte über ihre während der Weiterbildungszeit erhobenen Daten und können ihre erworbenen Kompetenzen zur Bestätigung an den oder die Weiterbildungsbefugten freigeben.

„Das eLogbuch ist das zentrale Instrument für die Dokumentation der Weiterbildung“, betont Prof. Dr. Henrik Herrmann, Co-Vorsitzender der Ständigen Konferenz (StäKo) „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer und Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein. Es fortzuführen und weiterzuentwickeln sei beständiger Teil der Gremienarbeit von Bundesärztekammer und Landesärztekammern. So würden technische und inhaltliche Anregungen von den Nutzerinnen und Nutzern des eLogbuchs diskutiert, zum Beispiel wie Schnittstellen zu externen Apps oder anderen Dokumentationstools geschaffen werden können.

Aus Sicht von Dr. Johannes Albert Gehle, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe und ebenfalls StäKo-Vorsitzender, trägt das eLogbuch „zu einem strukturierten Austausch zwischen in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzten sowie Weiterbildungsbefugten über bereits erreichte oder noch ausstehende Qualifikationen bei“. Außerdem ermögliche das eLogbuch die während der Weiterbildung erlangten Kompetenzen auf Facharztniveau zu bescheinigen, um auf dieser Basis die jungen Kolleginnen und Kollegen eigenständig Tätigkeiten ausführen lassen zu können.

Inzwischen bieten zwölf Landesärztekammern ihren Mitgliedern in Weiterbildung das eLogbuch an. Dazu gehören Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und Westfalen-Lippe. Die anderen fünf Landesärztekammern planen eine Einführung, sobald die neue Weiterbildungsordnung im jeweiligen Kammerbereich umgesetzt und die landesspezifischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind.

Erworbene Kompetenzen online erfassen

Die in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzte tragen ihre jeweiligen erreichten Kompetenzen regelmäßig online in das Logbuch ein. Für jede Weiterbildungsqualifikation, die nach der Weiterbildungsordnung erwerbbar ist, sind entsprechende Prozeduren hinterlegt. Künftig können auch Kompetenzen, die über die Weiterbildungsordnung hinausgehen, erfasst werden, zum Beispiel pandemiebedingte Einsätze auf Intensivstationen, die für die Weiterbildung nicht vorgesehen waren.

Zu den einzelnen Kompetenzen können auch Kommentare für den oder die Weiterbilder eingetragen oder eigene Anmerkungen dazu festgehalten werden. Sofern die in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzte eine Selbstbewertung vorgenommen haben oder eine Zwischenbewertung von dem Weiterbilder erhalten möchten, können diese das Logbuch für den zuständigen Weiterbilder zur Bestätigung freigeben. Hierfür muss der Weiterbilder in der Anwendung registriert sein.

Der oder die Weiterbilder können die Anzahl von Operationen, Untersuchungen oder anderen Kompetenzen bestätigen, korrigieren und ebenfalls mit Kommentaren und Hinweisen versehen. Nach der Bewertung wird das Logbuch wieder an die in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzte „zurückgegeben“. Am Ende der Weiterbildung sowie zur Prüfungszulassung in einer Facharzt-, Schwerpunkt- oder Zusatz-Weiterbildung können dann die gesammelten elektronischen Daten an die Ärztekammer übermittelt werden – die bisherige „Zettelsammlung“ gehört damit der Vergangenheit an.

Seit dem Start des eLogbuchs wird die Webanwendung kontinuierlich weiterentwickelt. Denn „das neue Weiterbildungssystem ist ein lebendiges und lernendes System“ hatten Herrmann und Gehle bereits bei der Präsentation des eLogbuchs auf dem 124. Deutschen Ärztetag im Mai 2021 betont (wir berichteten). Nicht nur die Anfragen oder Anliegen der Nutzenden werden regelmäßig beantwortet und zur Übernahme in eine generelle Anwendung in das eLogbuch geprüft. Auch soll es künftig mehr Funktionen geben, die von jungen Ärztinnen und Ärzten eingebracht und mit den Ärztekammern abgestimmt werden.

Zur weitergehenden Information stellt die Bundesärztekammer einen Erklärfilm zum eLogbuch zur Verfügung.

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