Baden-Württemberg: Ärzteschaft begrüßt Impfstart der Hausärzte - Fach- und Privatärzte müssen bald folgen

Baden-Württemberg

Stuttgart - Im Verlauf dieser Woche beteiligen sich die Hausärztinnen und Hausärzte in ihren Praxen an den Corona-Schutzimpfungen – zunächst entsprechend der geltenden Priorisierung und im Rahmen limitierter Impfstoffmengen. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg begrüßt den hausärztlichen Impfstart. „Die Ärzteschaft befürwortet alles, was dazu führt, dass möglichst viele Personen möglichst früh geimpft werden – insofern ist der Impfstart in den Praxen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg.

Die Hausärztinnen und Hausärzte im Land stehen in puncto Patientenversorgung schon seit langem mit an vorderster Linie im Kampf gegen das Virus, betont der Kammerpräsident. Mit der Durchführung von Corona-Schutzimpfungen komme nun ein weiterer wichtiger Baustein des ärztlichen Wirkens hinzu. Die Ärzteschaft sei hierfür bestens gerüstet, die Teams in den Praxen entsprechend motiviert. „Die Kolleginnen und Kollegen freuen sich sehr, dass sie nun gezielt ihren besonders gefährdeten Patienten helfen können“, so Dr. Miller – hierunter fallen aktuell beispielsweise ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen sowie Personen, die beruflich viele Kontakte und daher ein hohes Ansteckungsrisiko haben.

Beidseitiges Vertrauen sei im Zusammenhang mit dem Impfstart in den Praxen ein zentraler Begriff, führt Kammerpräsident Dr. Miller weiter aus: Einerseits kennen die Hausärztinnen und Hausärzte ihre Patienten, können sich gut auf sie einstellen, wissen um deren Krankengeschichte und können bei den Impfungen dementsprechend gut beraten und Sorgen nehmen. Auch anders herum schätzen viele Patienten ihre Hausärztinnen und Hausärzte als jahrelange Wegbegleiter, die ihnen schon oft helfen konnten. „Dies ist ein sehr starkes und positives Setting. Damit haben wir jetzt die große Chance, dass durch den Einstieg der Hausärztinnen und Hausärzte Schritt für Schritt das Vertrauen in die Impfkampagne insgesamt gestärkt werden kann“, sagt Kammerpräsident Dr. Miller.

Für eine wirklich nachhaltige Stärkung müsse allerdings noch mehr passieren: Zum einen brauche es mehr Impfstoff für die Praxen, zum anderen müssten möglichst schnell weitere Ärztinnen und Ärzte in die Immunisierungen eingebunden werden. Die Landesärztekammer bedauert daher, dass zum Praxis-Impfstart die Privatärztinnen und Privatärzte und auch die niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte noch nicht eingebunden sind. Denn auch sie könnten mit ihrem Know-how und ihren Ressourcen gleich zu Beginn ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen Schlagkraft sein, um das Virus zu bekämpfen. Auch die Betriebsärztinnen und Betriebsärzte stehen bereit, um beim Impfen der Beschäftigten am Arbeitsplatz mitzuhelfen.

Die Kammer setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dass all diese Ärztinnen und Ärzte jetzt schnellstmöglich in das Impfen mit einbezogen werden. Die Landesärztekammer appelliert in diesem Zusammenhang auch nochmals an die Bevölkerung, Schutzimpfungen gegen das Coronavirus auf jeden Fall wahrzunehmen, wenn die Möglichkeit dazu besteht. „Impfstoffe sind leider noch knapp – dennoch ist und bleibt es ein Glücksfall, dass wir hochwirksame Vakzine gegen COVID-19 zur Verfügung haben“, betont Dr. Miller. „Impfen ist nach wie vor die stärkste Waffe im Kampf gegen die Pandemie.“

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