Berlin: Corona-Bonus: Medizinische Fachangestellte und Ärzt:innen nicht erneut übergehen!

Berlin - „Medizinische Fachangestellte und Ärzt:innen dürfen nicht auch noch in der dritten Runde des Corona-Bonus übergangen werden“, erklärt PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin. „Auch sie verdienen eine Wertschätzung für die besonderen Leistungen, die sie während der Coronakrise für die Allgemeinheit erbringen.“

Hintergrund der Forderung ist der neue Corona-Bonus, der im Jahr 2022 ausgezahlt werden soll. Die genaue Ausgestaltung durch das Bundesministerium für Gesundheit lässt jedoch weiter auf sich warten. Zwischenzeitlich hat das Bundesministerium für Finanzen die steuerlichen Rahmenbedingungen in einem Referentenentwurf vorgelegt. Der „Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Umsetzung steuerlicher Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise (Viertes Corona-Steuerhilfegesetz)“ sieht unter anderem vor, dass der Corona-Bonus bis zu einem Betrag von 3.000 Euro steuerfrei bleiben soll. Die Steuerbefreiung gilt vorwiegend für Pflegekräfte, insbesondere in Krankenhäusern und ambulanten Pflegediensten. Die Medizinischen Fachangestellten in den ärztlichen Praxen sowie Ärzt:innen in allen medizinischen Bereichen werden dabei erneut nicht bedacht.

Die Ärztekammer Berlin begrüßt ausdrücklich die Unterstützung der Pflegekräfte durch steuerfreie Sonderzahlungen. „Doch auch die Praxismitarbeitenden sind erheblichen Mehrbelastungen ausgesetzt und leisten Herausragendes. Zudem ruht die Impfkampagne im Wesentlichen auf ihren Schultern“, erklärt Dr. med. Matthias Blöchle, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin und niedergelassener Facharzt. Ohne die Medizinischen Fachangestellten und die Ärzt:innen im ambulanten und stationären Sektor wäre die Krise daher nicht zu bewältigen, so Blöchle. Bereits jetzt seien die Praxen vom Fachkräftemangel bei den Medizinischen Fachangestellten betroffen.

Zu den Mehrbelastungen in den Praxen gehören neben einem erhöhten Beratungsbedarf der Patient:innen und verlängerten Arbeitszeiten auch das erhöhte Infektionsrisiko. Zudem sind impfende Ärzt:innen und Praxispersonal immer öfter Beleidigungen und Drohungen ausgesetzt. „Es ist eindeutig ein Aggressionsanstieg zu verzeichnen“, sagt Bobbert und betont: „Auch das Praxispersonal arbeitet häufig am Limit. Ein finanzieller Ausgleich löst zwar nicht die Probleme, ist aber als Zeichen der Anerkennung von großer Bedeutung.“

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