Gesundheitsprävention bei Kindern stärken: Schuleingangsuntersuchungen müssen wieder regelmäßig stattfinden

Berlin

Berlin - „Gesundheitsförderung und Prävention fangen bei den Kleinsten an. Doch in der Coronakrise ist genau das ins Hintertreffen geraten“, erklärt PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin. Aufgrund der Mehrbelastung der Gesundheitsämter durch die COVID-19-Pandemie waren viele der jährlich 30.000 Schuleingangsuntersuchungen ausgefallen. Die Ärztekammer Berlin fordert daher, den Öffentlichen Gesundheitsdienst personell und finanziell so auszustatten, dass er seinem gesetzlichen Auftrag nachkommen und die Untersuchungen wieder regelmäßig und den Standards entsprechen durchführen kann. Zudem sollten die ausgefallenen Untersuchungen so schnell wie möglich nachgeholt werden. Beschlossen wurden die Forderungen auf der 21. Delegiertenversammlung der Ärztekammer am 11. Mai 2022.

„Besonders für Kinder aus in sozial schwierigen Verhältnissen lebenden Familien ist es problematisch, wenn Schuleingangsuntersuchungen nicht stattfinden“, betont Dr. med. Matthias Blöchle, Vizepräsident der Ärztekammer Berlin. Die Termine dienen dazu, die körperliche, geistige, soziale und emotionale Entwicklung des angehenden Schulkindes zu untersuchen und zu prüfen, ob das Kind den Anforderungen des Schulalltags aus medizinischer Sicht gewachsen ist. Stellt sich heraus, dass das Kind Unterstützung benötigt, werden geeignete Maßnahmen in die Wege geleitet.

Mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung hat die Ärztekammer Berlin bereits wiederholt Gespräche zu den ausgefallenen Schuleingangsuntersuchungen geführt und ihre Unterstützung angeboten. Zudem fordert sie, die bisher freiwilligen Kita-Reihenuntersuchungen ebenfalls verpflichtend einzuführen. Nur so können gesundheitliche und psychosoziale Probleme bei Kindern rechtzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.  

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