Brandenburg: Ausreichend Impfstoffe statt Ausweitung der Impfberechtigungen auf nichtärztliche Berufsgruppen

Potsdam - „Die Erreichung der aktuellen Corona-Impfziele leidet nicht daran, dass zu wenige Berufsgruppen impfen, sondern am Mangel an Impfstoffen.“ Mit diesen Worten bezog der Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, klar Stellung zu den jetzt bekannt gewordenen politischen Plänen von Bund und Ländern, Corona-Impfungen auch nicht nur von Ärztinnen und Ärzten durchführen zu lassen.

Bundesweit beteiligen sich aktuell rund 100.000 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte an den Coronaimpfungen. In Brandenburg haben die Arztpraxen allein in der letzten Woche nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg mehr als 94.000 Immunisierungen verabreicht, und in dieser Woche wird diese Zahl voraussichtlich noch überschritten werden. „Dies ist eine eindrucksvolle Leistung der Kolleginnen und Kollegen“, erklärte Schulz. „Hinzu kommen die Impfstellen der Krankenhäuser, aber auch der Landkreise und Kommunen, für die u. a. durch Vermittlung der Landesärztekammer mehr als ausreichend impfende Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung stehen. Dass diese Impfstellen dennoch zeitweise geschlossen werden mussten wie zuletzt in Cottbus, lag einzig und allein am Impfstoffmangel. Dieser würde aber auch nicht dadurch behoben, dass jetzt weitere Gesundheitsberufe, z. B. Pflegefachkräfte und Apotheker zu Impfungen berechtigt werden“. Zudem sei zu berücksichtigen, dass durch die Beteiligung weiterer Berufsgruppen die Impfstoffverteilung komplizierter werde und dadurch ein Ausbremsen der Impfkampagne zu erwarten sei, betonte der Kammerpräsident.

„Der Ball liegt jetzt eindeutig im Feld der Politik“, so Schulz. Die Ärztinnen und Ärzte tun alles in ihrer Macht stehende, um die ambitionierten Impfziele in hoher Qualität und Sicherheit zu erreichen. Gelingen kann ihnen das aber nur, wenn sie genug Impfstoffe haben. Wir brauchen die Vakzine – jetzt!“ erklärte Schulz.

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