Brandenburg: Impfen ist und bleibt ärztliche Aufgabe

Potsdam - Die politische Entscheidung, dass neben Ärztinnen und Ärzten auch andere Berufsgruppen gegen Corona impfen sollen, wird von der Landesärztekammer Brandenburg scharf kritisiert. „Nicht zuletzt wegen der möglichen Nebenwirkungen und Komplikationen ist und bleibt das Impfen eine Aufgabe, die ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten sein muss“, erklärt hierzu der Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, Dipl.-Med. Frank Ullrich Schulz. Dagegen soll die Abgabe von Arzneimitteln ausschließlich über Apotheken erfolgen. Diese Aufgabenteilungen haben im November 2019 die Kammerversammlungen der Landesärztekammer und der Landesapothekerkammer in einer gemeinsamen Resolution ausdrücklich bestätigt. 2018 hatte es in diesem Sinne bereits eine Erklärung der beiden Kammerpräsidenten gegeben.

„Am gesellschaftlichen Nutzen dieser seit Jahrhunderten erfolgreich geregelten Trennung der beiden Berufe hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert“ erklärte Schulz. „Relativ kurze Schulungen können kein Medizinstudium ersetzen. Hier hat die Patientensicherheit eindeutig Vorrang. Insbesondere vor diesem Hintergrund kann ich es nicht nachvollziehen, dass die Politik auf Bundes- und Landesebene das Votum der beiden Heilberufskammern schlicht und ergreifend ignoriert hat.“ Auch das Argument eines niedrigschwelligen Zugangs zu einer Impfung in Apotheken könne nicht gelten. Denn dieser sei auch in den Praxen gegeben. Zudem gebe es zahlreiche Möglichkeiten, sich ohne Termin unter ärztlicher Aufsicht und damit medizinisch sicher impfen zu lassen.

Hinzu komme die auch aktuell wieder bestehende Impfstoffknappheit. „Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher hat im Dezember vor unserer Kammerversammlung bestätigt, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Brandenburg in der Regel pro Praxis mehr Corona-Impfungen verabreichen als ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Bundesländern. Es wäre fatal, wenn dieser Impfturbo zusätzlich dadurch behindert würde, dass nun auch andere Impfstellen mit Vakzinen beliefert werden müssten.“ Schulz forderte die Politik dazu auf, diese erkennbare Fehlentwicklung schnellstmöglich zu beenden.

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