Brandenburg: Impfkampagne effizient vorantreiben

Potsdam - „Dass Deutschland nach einem verhaltenen Start der Coronaimpfungen inzwischen über dem Durchschnitt der EU-Staaten liegt, ist insbesondere dem Einsatz und dem Engagement der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte zu verdanken. Diese sind durch ihre Tätigkeit in bewährten Strukturen zu zügigem, effektivem und wirtschaftlichem Impfen besonders in der Lage. Damit dieser Impfturbo weiter funktioniert und noch besser wirkt, müssen jetzt aber auch entsprechende politische Rahmenbedingungen folgen“ erklärte der Präsident der Landesärztekammer Brandenburg, Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz. Dabei verwies er auf das in den letzten Wochen immer wieder aufgetretene Problem, dass diese Ärztinnen und Ärzte keine ausreichenden Impfstofflieferungen erhalten hätten und damit die Möglichkeiten dieses besonders effektiven Impfstranges nicht ausreichend genutzt worden seien. „Zugleich haben gerade die Niedergelassenen einschließlich des Praxispersonals dann die Enttäuschung ihrer Patientinnen und Patienten abfangen müssen, was die Praxen zusätzlich belastet hat.“ Die vielen zur Mithilfe bereiten Kolleginnen und Kollegen dürften nicht weiter ausgebremst werden, so Schulz.

Die Erfahrung zeige zudem, dass sich gerade die besonders gefährdeten, zum Teil immobilen älteren Brandenburgerinnen und Brandenburger eher bei Ihren Hausärzten in der Nähe als in einem weit entfernten Impfzentrum immunisieren lassen möchten. Auch diese Chance müsse besser genutzt werden.

Schließlich sei zu berücksichtigen, dass die Ressource Arzt, die für jedwede Impfung zur Verfügung stehen müsse, nicht beliebig multiplizierbar sei. Dies gelte umso mehr in Brandenburg, dem Bundesland mit der geringsten Arztdichte in Deutschland. Die Ärztinnen und Ärzte, die wir in Brandenburg haben, müssen wir zielgenau und effektiv einsetzen. Dies sei in den Strukturen im Gesundheitswesen, in denen diese Kolleginnen und Kollegen bereits tätig sind und in denen sie die Patientinnen und Patienten gut kennen, am ehesten möglich, so Schulz weiter.

Ärztinnen und Ärzte, die in etablierten Strukturen des Gesundheitswesens die COVID-19-Impfungen durchführen, sollten deshalb bevorzugt mit Impfstoffen beliefert werden, gerade, solange der Impfstoff noch knapp ist. Dazu zählen neben den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten auch die Krankenhäuser, die mit konzentrierten Impfaktionen unterstützten. „Ein derart geänderter Verteilmechanismus kann die Impfkampagne in Brandenburg deutlich vorantreiben“, erklärte der Präsident der Landesärztekammer Brandenburg.

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