Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft verliehen

Thüringen

Zum zweiten Mal hat die Landesärztekammer Thüringen ausgewählte Persönlichkeiten mit der Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft ausgezeichnet. Im vergangenen Sommer hatte der Vorstand der Landesärztekammer Thüringen beschlossen, neben der bereits schon bestehenden Dr. Ludwig Pfeiffer Medaille, die insbesondere für berufspolitisches Engagement verliehen wird, mit der Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft eine weitere Auszeichnung zu etablieren. Mit dieser sollen u. a. außergewöhnliche Leistungen in der Medizin, in der Weiterbildung junger Ärztinnen und Ärzte oder auch in der Betreuung von Patientinnen und Patienten in unserem Bundesland gewürdigt werden.

An folgende Personen ist die Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft verliehen worden, die vom Präsidenten der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Hans-Jörg Bittrich, überreicht worden ist: Dr. Rita Heidt (Bad Salzungen), PD Dr. Jochen Meyer (Gera), MR Dozent Dr. Franz Robiller (Weimar) und Professor Dr. Jörg Schubert (Jena).

Dr. Rita Heidt

Dr. Rita Heidt hat neben ihrer herausfordernden Tätigkeit als gestandene Hausärztin in Bad Salzungen und Bad Liebenstein, die für ihre Patientinnen und Patienten da ist, immer auch noch Zeit erübrigt, um sich darüber hinaus zu engagieren. Das verdient Respekt und Anerkennung. So war sie nicht nur viele Jahre im Vorstand des Thüringer Hausärzteverbandes, sondern auch seit mehr als 20 Jahren Vorsitzende der KV-Kreisstelle bzw. Regionalstelle in Bad Salzungen ebenso in der Kammer-Kreisstelle aktiv. In diesem Rahmen stehen insbesondere die Qualitätssicherung und die Fortbildung im Mittelpunkt des Engagements. So führt sie seit Jahren regelmäßig den Qualitätszirkel „Bad Salzungen“ durch, ebenso werden Fortbildungen rund um die Allgemeinmedizin, auch gemeinsam mit dem Klinikum vor Ort, organisiert. Dr. Rita Heidt trägt mit ihrem Engagement nicht nur zu einer guten gesundheitlichen Betreuung von Patientinnen und Patienten in der Region bei, sondern sorgt auch für den kollegialen, sektorenübergreifenden Zusammenhalt von Kolleginnen und Kollegen.

PD Dr. Jochen Meyer

PD Dr. Jochen Meyer hat als Chefarzt der Klinik für Hautkrankheiten und Allergologie mehr als 30 Jahre die Geschicke der zum SRH Waldklinikum gehörenden Einrichtung geprägt. Mit der Wende kamen für ihn neue Herausforderungen, er wurde zum Ärztlichen Direktor des Klinikums gewählt und begleitete in dieser Funktion auch die Zusammenlegung der Geraer Krankenhäuser. Neben all diesen Aufgaben, nicht zu vergessen die Forschungs- und Publikationstätigkeit PD Dr. Meyers, hat er sich immer auch noch darüber hinaus engagiert. Hier sind insbesondere seine Aktivitäten im Berufsverband der Dermatologen zu nennen.

Im Hinblick auf die Landesärztekammer Thüringen ist der Name Dr. Meyers untrennbar mit der IVF-Kommission (IVF=In vitro Fertilisation) verbunden. Jahrzehnte hat er den Vorsitz dieser Kommission geführt und dazu beigetragen, mittels festgelegter Kriterien zu prüfen, wann und ob künstliche Befruchtungen ethisch vertretbar sind. Zugleich ist die Landesärztekammer durch sein Engagement wie auch bei allen anderen aktiven Ehrenamtlern in die Lage versetzt worden, die ihr zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen.

MR Dozent Dr. Franz Robiller

MR Dozent Dr. Franz Robiller kann nicht nur auf eine langjährige erfolgreiche Tätigkeit als Arzt zurückblicken, sondern er hat sich darüber hinaus große Verdienste als Chefarzt und Ärztlicher Direktor des Sophien- und Hufeland-Klinikums Weimar erworben. Als Chefarzt entwickelte er die damalige Klinik und Poliklinik für Radiologie zu einer leistungsstarken Institution mit einer modernen Röntgenanlage sowie mit Möglichkeiten zur Ultraschalldiagnostik, zur Computertomografie und zur Magnetresonanztomografie und etablierte eine Abteilung für Nuklearmedizin.

Darüber hinaus hat er sich auch ehrenamtlich engagiert und maßgeblich zur Gründung der Thüringer Gesellschaft für Radiologie und Nuklearmedizin beigetragen, deren erster Vorsitzender er war. Auch im Umfeld der Ärztekammer war er aktiv, nicht nur als Facharzt-Prüfer, sondern auch als Mitglied der Ärztlichen Stelle für Qualitätssicherung in der Nuklearmedizin. Eine Besonderheit Dr. Robillers ist, dass er nicht nur in seinesm ärztlichen Leben erfolgreich war, sondern auch in seinem Hobby – der Naturfotografie. Als Naturschützer und Naturfotograf hat er sich großes Ansehen erworben und kann u. a auf 27 Bücher zu ornithologischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen und zum Naturschutz zurückblicken, ebenso auf zahlreiche Kalender von renommierten Verlagen mit wunderbaren Fotographien.

Prof. Dr. Jörg Schubert

Prof. Dr. Jörg Schubert hat sich als Chefarzt der Klinik für Urologie an der Jenaer Universität den Herausforderungen der Wende gestellt und einen Neubeginn gewagt. Dazu gehörte auch, dass er es zügig schaffte, um internationalen Anforderungen zu genügen, in die technische Ausstattung und ausreichende Räumlichkeiten der Klinik zu investieren. Bereits im Jahr nach der Wende konnte ein Funktionsanbau an der Südseite der Jenaer Klinik für Urologie entstehen, zu dem neben vier modernen OP-Sälen ein Diagnostiktrakt, Ambulanzräume, modern ausgestattete Bettenstationen und ein Hörsaal gehörten. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass Professor Schubert gemeinsam mit seinen Mitarbeitern neben Methoden der modernen Harnsteintherapie weitere Behandlungsschwerpunkte in der Jenaer Klinik ausbauen konnte. Dazu gehörten auch die Nierentransplantationen. Die erste Transplantation in Thüringen erfolgte bereits im November 1990, und in den folgenden Jahren wurde das Nierentransplantationszentrum zu einem der stärksten der Region ausgebaut. Darüber hinaus entwickelte die Klinik für Urologie unter Leitung Professor Schuberts ein sehr breites klinisches und operatives Spektrum.

Besonders erwähnenswert ist auch das Engagement für die Zusammenarbeit mit ungarischen Kolleginnen und Kollegen. So war Professor Schubert von 1992 bis 1996 Vorsitzender der „West-Ost-Kommission“ der Deutschen Urologischen Gesellschaft. In dieser Zeit verhalf er zahlreichen jungen ungarischen Kollegen zu Stipendien für Forschungsaufenthalte in Deutschland.

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