Gesundheitssystem zukunftsfähig stärken

Ärztekammer fordert Politik zum Handeln auf
Sachsen-Anhalt

In der der heutigen Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt beriet die Ärzteschaft über notwendige Maßnahmen, damit die Gesundheitsversorgung auch in Zukunft sichergestellt werden kann. Im Ergebnis wurde klar, dass für eine flächendeckende Versorgung unbedingt mehr politisches Handeln nötig ist.

„Gerade die Bundespolitik beschränkt sich in vielen Bereichen auf kleine Initiativen, wie die zweifelhafte Cannabis-Legalisierung oder Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken. Vielmehr wären wichtige Weichenstellungen nötig, die das Gesundheitswesen zukunftsfähig absichern“ erklärt der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Uwe Ebmeyer, die Sorge der

Ärzte in Sachsen-Anhalt. Diese fordern ein personell und finanziell auskömmlich ausgestaltetes Gesundheitssystem, indem durchdachte digitale Lösung und weniger Bürokratisierung den Arbeitsalltag erleichtern und mehr Raum für die Patientenversorgung schaffen.

Die Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt hat ohne Gegenstimmen folgende Forderungen an Politik beschlossen:

1. Solide und zielgerichtete Finanzierung

Ein Gesundheitswesen mit fortschreitenden medizinischen Möglichkeiten und einer älter werdenden Bevölkerung bedarf einer soliden finanziellen Grundlage. Projekte wie Vorsorgeangebote in Apotheken sind vermeintliche Vorzeigeprojekte, die teure Doppelstrukturen schaffen und unnötig Mittel für die Finanzierung einer sinnvollen ärztlichen Versorgung binden. An der medizinischen und insbesondere ärztlichen Versorgung der Bevölkerung darf nicht gespart werden. Die Möglichkeiten der Delegation wird von der Ärzteschaft – im Gegensatz zur Substitution - weiter unterstützt.

2. Bessere Nachwuchsgewinnung

Medizinische Versorgung ohne Personal ist nicht denkbar. Daher bedarf es der bundesweiten Erhöhung und Finanzierung der Medizinstudienplätze und zugleich mehr Anreizen für pflegerisches- und medizinisches Fachpersonal. Arztpraxen, Kliniken und andere Versorgungseinrichtungen, wie im öffentlichen Gesundheitsdienst, müssen hierfür auch finanziell so aufgestellt werden, dass sie die wichtige Arbeit ihrer Fachkräfte angemessenen und konkurrenzfähig honorieren können.

3. Sinnvolle Digitalisierung

Digitalisierung muss mehr als die Umsetzung von digitalen Anwendungen darstellen. Diese müssen praxisrelevant, praxisnah und nutzerfreundlich sein, um bestehende Versorgungsprobleme effizient lösen zu können.

4. Weniger Bürokratie

Trotz jahrelanger Forderung der Ärzteschaft und bekundetem Änderungswillen der Politik verdrängt Bürokratie heute mehr denn je die Zeit für eine sinnvolle Patientenversorgung. Ein stringenter Bürokratieabbau muss ein zentrales Mittel für mehr Behandlungszeit darstellen.

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