Hamburg: Gefährliche Desinformation

Emami warnt vor Antimaskendemonstration

Hamburg - Ärztekammerpräsident Dr. Pedram Emami und Vizepräsidentin PD Dr. Birgit Wulff appellieren an die Hamburgerinnen und Hamburger, sich nicht an der für Sonnabend angekündigten Antimaskendemonstration „Querdenken 40“ zu beteiligen: „Allein der Besuch dieser Demonstration stellt aufgrund der nicht einzuhaltenden Mindestabstände eine Gefahr für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Gesundheit der Menschen unserer Stadt dar.“

Meinungs- und Demonstrationsfreiheit seien ein hohes Gut, „aber hier wird die irrige Meinung Einzelner zur Gefahr für viele.“ Wenn Einzelne nicht an die wissenschaftlich nachgewiesene Gefährlichkeit eines Virus glaubten, sei das schon erstaunlich. Wenn aber diese Meinung dazu führe, dass andere dazu aufgerufen werden, ihre Masken nicht zu tragen und sich nicht an die Abstandsregeln zu halten, werde das zu einem realen Risiko für neue Infektionen.

Deshalb der Appell an die Hamburgerinnen und Hamburger: „Halten Sie sich bitte weiterhin unbedingt an die einfachen AHA-Regeln – Abstand, Hygiene, Alltagsmasken. Tun Sie das für sich, für Ihre Mitmenschen und für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen. Alle müssen dazu beitragen, dieses Virus in den Griff zu bekommen, und jeder und jede weiß mittlerweile, was auf dem Spiel steht, wenn wir das nicht schaffen.“

Besonders unverständlich sei, dass sich auch ärztliche Kolleginnen und Kollegen an den Protesten gegen die Coronamaßnahmen beteiligten und dabei die dem ärztlichen Berufsstand zugeschriebene Kompetenz und Glaubwürdigkeit zur Verbreitung ihrer Privatmeinung nutzten, die nicht dem aktuellen medizinischen Wissensstand entspricht. Zwar haben auch Ärztinnen und Ärzte das Recht zur freien Meinungsäußerung, „Bei Ärztinnen und Ärzten, die Mitglieder der Hamburger Ärztekammer sind, werden wir jedoch genau beobachten, ob es zu Verstößen gegen die Berufsordnung kommt, beispielsweise durch das Ausstellen falscher Atteste. Konkreten Hinweisen darauf nachzugehen gehört zu unseren gesetzlichen Aufgaben“, so Emami.  

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