Hamburg: Kammerpräsident über Impfstoffbelieferung: Entscheidung zurücknehmen

Hamburg - Kammerpräsident Dr. Pedram Emami fordert den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, die aktuelle Entscheidung zur eingeschränkten Impfstoffbelieferung an Arztpraxen zurückzunehmen und übt scharfe Kritik am Vorgehen wie an der Kommunikation: „In einer Zeit, in der meine Kolleginnen und Kollegen alle Anstrengungen unternehmen, um die Menschen vom Sinn und Nutzen einer Impfung zu überzeugen, sind Manöver solcher Art völlig kontraproduktiv. Die Folge ist nicht nur ein erheblicher Mehraufwand für Ärztinnen und Ärzte, sondern auch eine zunehmende Unzufriedenheit und Verunsicherung in der Bevölkerung. Entscheidungen dieser Art müssen zukünftig im Vorfeld auch mit denjenigen besprochen werden, die für die Umsetzung verantwortlich sind, nämlich mit den Organen der ärztlichen Selbstverwaltung."

Hausärzteverband und Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) hatten die neuen Vorgaben des Bundesgesundheitsministers kritisiert: „Zu Recht“, wie Emami meint. „Ärztinnen und Ärzte arbeiten mit vollem Einsatz an der Booster-Impfkampagne, die Stadt und die Kliniken haben gerade das Impfangebot noch erheblich ausgeweitet. In dieser Situation die Impfstofflieferung zu problematisieren, ist mehr als kontraproduktiv“, so Emami. "Ungeachtet des politischen Fehlgriffs gilt nach wie vor, dass die alle vorliegenden Impfstoffe entsprechend ihrer Zulassung und der STIKOEmpfehlung für die jeweiligen Bevölkerungsgruppen klar zu empfehlen sind. Die einzig schlechte Impfung ist die unterlassene Impfung."

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