Hessen: „Ärzte brauchen keine Unterstützung beim Impfen, sondern dringend mehr Impfstoff“
Frankfurt - Ärztinnen und Ärzte brauchen bei Corona-Schutzimpfungen keine Unterstützung durch andere Berufsgruppen, sondern dringend mehr Impfstoff“, erklärt der Präsident der Landesärztekammer Hessen Dr. med. Edgar Pinkowski. „Noch immer warten in Hessen viele Haus- sowie Fachärztinnen und -ärzte auf Impfstoff und hoffen, bereits vereinbarte Impftermine nicht mühsam absagen zu müssen.“
Dass nun auch andere akademische Heilberufe nach einer mehr oder minder ausführlichen ärztlichen Schulung zum Impfen gegen Corona berechtigt sein sollen, sei nichts anderes als ein Ablenken von den Versäumnissen der Politik bei der Impfstoffverteilung. „Offenbar herrscht bei Politikern der Irrglaube, dass ein sechsjähriges Medizinstudium durch wenige Stunden Schulung ersetzt werden könnte. Impfen ist mehr als nur ein Piks in den Arm. Tatsächlich jedoch müssen vor jeder Impfung eine ärztliche Anamnese und korrekte Aufklärung erfolgen sowie Indikation und Kontraindikation geprüft werden.“
Auch wenn die Corona-Schutzimpfung in der Regel gut vertragen werde, sei es wichtig, seltene Sofortreaktionen wie z. B. einen allergischen Schock zu beherrschen. „Impfen zählt daher zu den ureigenen ärztlichen Aufgaben, die sich nicht in wenigen Stunden erlernen lassen!“, betont Pinkowski. „Mit ihren Fehlplanungen hat die Politik der Impfkampagne einen Bärendienst erwiesen. Jetzt kommt es darauf an, Ärztinnen und Ärzten ausreichend Impfstoff zur Verfügung zu stellen, damit zügig weiter geimpft werden kann.“