Bessere medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherungsschutz gefordert
Frankfurt - Die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) hat zum wiederholten Mal eine bessere medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherungsschutz gefordert. Dafür sollen ein landesweit gültiger anonymer Behandlungsschein und eine gesetzlich strukturierte Clearingstelle zur ggf. möglichen Reintegration in bestehende Versicherungssysteme geschaffen werden.
Um geeignete Maßnahmen zur Strukturierung und Finanzierung der Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherungsschutz zu entwickeln, wird sich die Landesärztekammer erneut mit der hessischen Landesregierung in Verbindung setzen. Die Mitglieder der LÄKH werden aufgefordert, die Petition von Medinetz Marburg & Gießen zu unterstützen: chng.it/7KvpXCBxwV
Zur Begründung hieß es auf der Delegiertenversammlung am 26.03.2022:
Die UN-Menschenrechtscharta spricht jedem Menschen das Recht auf medizinische Behandlung und ärztliche Betreuung zu. Auch in Deutschland gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an der medizinischen Regelversorgung teilhaben und große Schwierigkeiten haben, bei gesundheitlichen Problemen adäquat versorgt zu werden. Die bisherige Versorgung ist auf die freiwillige humanitäre und caritative Bemühungen einzelner Ärztinnen und Organisationen (z. B. Medinetz, Malteser Migranten Medizin ...) gestellt. Es reicht nicht, diese für Ihr ehrenamtliches Engagement auszuzeichnen, sondern endlich zu den Aussagen aus dem Koalitionsvertrag zu stehen und Grundlagen zu schaffen. Eine strukturierte Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherungsschutz in Hessen ist immer noch nicht gegeben.