Krankschreibung per Telefon: Wiedereinführung ist sinnvoll

Hamburg

Hamburg - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat in Aussicht gestellt, die Krankschreibung per Telefon wiedereinzuführen. „Das ist angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen ein sinnvoller und richtiger Schritt“, so Dr. Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg. Emami regte an, die Regelung nicht nur übergangsweise, sondern dauerhaft auch für andere leichte Infektionen zu etablieren. Im bisherigen Verlauf der Pandemie habe sich gezeigt, dass Patientinnen und Patienten genauso wie Praxen von der Krankschreibung per Telefon profitierten. „Patientinnen und Patienten mit milden Symptomen können sich gut zuhause auskurieren und müssen dafür nicht unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Und in den Praxen ist mehr Zeit für die schwereren Fälle. Wir sollten daher auch in Zukunft an der Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung festhalten“, so Emami. Voraussetzung dafür sei selbstverständlich, dass die Patientin bzw. der Patient der Ärztin bzw. dem Arzt bekannt sei und dass die Erkrankung aus ärztlicher Sicht eine rein telefonische Beratung und Krankschreibung erlaube.

Wegen der Coronapandemie konnten sich Patientinnen und Patienten mit leichten Erkrankungen der oberen Atemwege bis zu sieben Tage telefonisch krankschreiben lassen. Seit dem 1. Juni müssen sie dafür jedoch wieder in die Praxis gehen oder in eine Videosprechstunde nutzen. Angesichts der hohen Infektionszahlen hatten in den vergangenen Tagen zahlreiche Ärzteverbände gefordert, die telefonische Krankschreibung wieder einzuführen.

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