Niedersachsen: Impfturbo jetzt: „Wir Ärztinnen und Ärzte stehen bereit!“

Hannover - Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen fordern umgehend rasches und entschlossenes Handeln. „Impfen ist das Gebot der Stunde!“

Die Nachfrage nach einer Corona-Impfung – ob Erst-, Zweit- oder Boosterimpfung steigt deutschlandweit, die Bevölkerung hat den Ernst der Lage verstanden. Vor diesem Hintergrund haben die ärztlichen Standesvertretungen in Niedersachsen gemeinsam Kritik an der unzureichenden Impfstoffversorgung der Praxen und Impfteams geübt.

„Für uns Ärztinnen und Ärzte ist es absolut inakzeptabel, dass jetzt allerorten der Impfstoff zur Mangelware wird und Impfwillige unverrichtet wieder nach Hause geschickt werden müssen“, entrüstet sich die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen Dr. Martina Wenker. „Die niedersächsische Ärzteschaft steht bereit und fordert von der Politik im Bund jetzt eine zuverlässige Impflogistik, also verlässliche und tagesaktuell ausreichende Impfstofflieferungen für die Arztpraxen und die mobilen Impfteams, die flexibel wie auch an fest zugewiesenen Standorten eingesetzt werden können.“

Der Vorstandsvorsitzende der KVN, Mark Barjenbruch, betont: „Die Ärztinnen und Ärzte in den Praxen bilden die wichtigste Säule der Impfkampagne des Landes. Sie könnten mehr impfen, wenn sie mehr Impfstoff erhielten. Die Situation in den Praxen ist dramatisch.“ Aufgrund der Kürzungen der Impfstofflieferungen müssten zum wiederholten Male Impftermine abgesagt und Patienten beschwichtigt werden.

Vor diesem Hintergrund habe sich die Diskussion um die Beteiligung weiterer Berufsgruppen an der Impfkampagne von selbst erledigt. Sie werde von vielen Ärztinnen und Ärzten und ihren Praxismitarbeitern als blanker Hohn empfunden. „Immer wieder werden die Praxen und die Impfteams vor massive Probleme gestellt und in ihren Bemühungen, die Impfquote zu steigern, ausgebremst“, kritisiert Barjenbruch. „Es mangelt weder an der Motivation noch an der Kapazität der Praxen und der mobilen Impfteams. Es mangelt schlicht an einem vorausschauenden Impfstoff-Management bei den zuständigen Instanzen in Berlin!“