Nordrhein: Reform des Medizinstudiums muss solide finanziert werden
Düsseldorf - Die geplante Reform des Medizinstudiums „bedarf eines soliden Finanzierungsmodells, damit der zu erwartende Mehraufwand, der sich unter anderem aus der praxisnäheren und interprofessionellen Ausbildung ergeben wird, ausgeglichen werden kann“. Das hat die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein am Samstag, 13. März 2021 in einer Entschließung festgestellt.
Die ÄkNo unterstützt das Ziel des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), „eine qualitativ hochwertige, anspruchsvolle und attraktive Ausbildung auch in Zukunft gewährleisten zu wollen“. Das BMG hatte im November 2020 einen Referentenentwurf zur Neufassung der Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte (ÄApprO) vorgelegt. Kernpunkte sind ein stärkerer Praxisbezug des Studiums, kompetenzorientierte Prüfungen, mehr Gewicht für kommunikative und soziale Fähigkeiten und eine Stärkung der Allgemeinmedizin in Studium und Forschung.
Die Kammerversammlung fordert Nachbesserungen zu einigen Punkten. So müsse die geplante Ausweitung des patientennahen Unterrichts zu einer Verkürzung oder Streichung anderer Formate führen, damit das Studium nicht überfrachtet wird. Die Gestaltungsmöglichkeiten bei den Wahlquartalen dürfen nach Auffassung der Kammer nicht eingeschränkt werden. Außerdem plädiert die ÄkNo für die „Beibehaltung der vom Wissenschaftsrat als vorbildlich bezeichneten Modellstudiengänge, die eine frühe und intensive Verschränkung von Grundlagen und Klinik zum Ziel haben“.